Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Jan - page 4

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Ausgestorben

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GREETINGS TO FDP Ich bin ein Kind der bundesdeutschen Dreifaltigkeit: drei Programme im Fernsehen (DDR nicht mitgerechnet) und drei Parteien im Bundestag. Da war die Welt noch in Ordnung. Und heute? Programmatisch sowieso schon längst babylonische Verhältnisse, ist jetzt auch die Parteienlandschaft mit politische Gruselphänomenen wie Pegida und AFD auf einem ähnlichen Weg, fürchte ich.  Die CDU hat eine Kandidatin, die sie nicht will, aber ohne die sie nicht kann. Das hört sich verdächtig an nach der SPD unter Helmut Schmidt und Gerhard Schröder, ihren beiden letzten Kanzlern. Und was macht diese einst respektable Partei heute? Treibt ihrem Vorsitzenden wie ein aufgeblasener Ballon im Wind der Meinungen hin und her, bis ihr endgültig die Luft ausgeht. Bleibt noch die Dritte im Bunde. Ältere unter uns werden sich noch an das Kürzel erinnern: FDP. Seit Jahren aus dem politischen Entscheidungsprozess abgewählt, sind die ehemals „freiheitlich demokratischen“ Liberalen jetzt wohl gänzlich ausgestorben. In diesem Jahr verschieden:…

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Fake-News

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GREETINGS TO BERLIN Wieviele Fehler hat die oben abgebildete Überschrift, die „spiegel online“ noch kurz vor Jahresende meinte veröffentlichen zu müssen? Ok, ich gebe zu, kaum zählbar. Das einzige Wort, dem kaum etwas fälschliches nachgesagt werden kann, ist wohl das unscheinbare „angeblich“. Obwohl ich schon mal nicht wissen möchte, wer diese Info „angegeben“ haben soll. Aber sonst ist es wohl eher ein Beispiel sogenannter „Fake-News“, der älteren Generation noch als „Ente“, respektive „Zeitungsente“ bekannt. Doch was damals nur auf (hoffentlich) aus Versehen aufgeschnappten Fehlinformationen beruhte, wird heute gezielt eingesetzt, heisst es. So soll Trump gewählt worden sein (wie sonst?). Was jetzt diese News bewirken soll, ist mir nicht ganz klar. Aber die Indizien für eine „Fake-News“ sind eklatant.  Erstmal: Dass der Hauptsatdtflughafen öffnen wird, glaubt doch längst niemand mehr (1. Fake/Ente). Und erst recht nicht 2018 (2. Fake/Ente). Der Hammer aber ist die Aussage „angeblich erst“ (3. Fake/Ente). Welche Drogen…

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Die letzte Weihnacht

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GREETINGS TO GEORGE Nun hat sich noch ein weiterer der ganz Großen der Popgeschichte in diesem Jahr endgültig verabschiedet – nach David Bowie, Prince und dem unerreichten Leonard Cohen jetzt also George Michael. Eine grossartige Stimme, ein Megaseller, ein vorletzter Goldesel für die Platten-Industrie. Auch Menschen mit nachweislich exquisitem Musikgeschmack haben seine Songs geschätzt. Mein Fall war er nicht so – zu glatt, zu pathetisch. Aber das allein wär mir egal. Nur eins habe ich ihm immer übel genommen: Sein Song „Last Christmas“, eher eine Liebesgeschichte als eine Jingle-Bells-Nummer, schleimt sich Jahr für Jahr ohrwurmig penetrant durch die Weihnachtszeit. Ist es jetzt eine Pointe des Schicksals, dass der Komponist ausgerechnet zu Weihnachten das Zeitliche gesegnet hat? Verschonen wird es uns in den nächsten Jahren nicht vor der schnulzigen Dauerberieselung. Du wenigstens George: Ruhe in Frieden!  

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Style-City

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GREETINGS FROM RÜDESHEIM Vor ein paar Tagen verschlug es mich beruflich in die Provinz. Das kann vorkommen. Diesmal führte es mich auch wie meinen Mitblogger nach Hessen, über Frankfürt nach Wiesbaden, weiter ins Rheingau mit dem vorübergehenden Zielpunkt Rüdesheim. Das Rheingau ist bekannt für seine ausgesucht leckeren (Weiss)weine, die von Kennern weit über die Grenzen geschätzt werden. Warum der Hauptort dieser Region nun ausgerechnet meinte, dadurch traurige Berühmtheit erlangen zu müssen, dass er sich nachgewiesenermassen als Heimatort des Blindmachers „Asbach Uralt“ hergibt, entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Und meiner Recherchelust. Aber vielleicht haben die Menschen hier, in dieser wirklich gesegneten Gegend, einen Hang zum Abgründigen. Anders kann ich mir die Entdeckung auf dem Weg zur berühmten Drosselgass‘ nicht erklären. Dort versuchte der örtliche „Event-Deko-Laden“ auf sich aufmerksam zu machen. Mit folgendem eventmässig dekorierten Schaufenster: Dass das Schild auch noch eine Verbindung von Event-Dekoration, Design und Magie herbeizaubern wollte, war dann doch des…

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Bikers Traum

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GREETINGS TO KOPENHAGEN Es gibt ja so einiges, was man Hamburg gelegentlich nachsagt, ob jetzt (noch) berechtigt oder nicht, will ich mal gnädig dahingestellt sein lassen: Medienstadt, Shopping-City, rauschendes Nachtleben ohne Sperrstunde, solche Sachen. Eines musste sich die stolze Hansestadt aber noch nie vorwerfen lassen: Dass sie übertrieben fahradfreundlich sei. Und alle Stadtregierungen achten eigentlich auch akribisch darauf, nicht aus Versehen in diesen Ruf zu kommen. Aber irgendetwas ist schief gelaufen. Neulich erschrak ich fast, fühlte mich nach Amsterdam oder mindestens Kopenhagen gebeamt, als ich diesen doppelten Fahrradweg befuhr. Erst mach mehreren Metern legte sich mein Schock und ich war in der Lage, mit zittrigen Händen ein Foto zu machen. Auf einer Strassenseite zwei Fahrradwege einzurichten, die jeder allein sogar gegenverkehrgeeignet wären – völlig übertrieben. Dass ich mich tatsächlich doch noch in Hamburg befand, bewies ein Fotschwenk nach rechts, Richtung Binnenalster und Rathaus. Soweit also alles in Ordnung. Ausser –…

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