Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Jan - page 6

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BIG is beautiful!

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GREETINGS FROM LONDON Die ehrwürdige Serpentine Gallery in den Londoner Kensington Gardens, also quasi im westlichlichsten Westteil des berühmten Hyde-Parks, ist eine sehr ambitionierte Ausstellung-Location für zeitgenössische Kunst. Noch ambitionierter aber ist ihr Projekt, jedes Jahr ein international vielversprechendes Architekturbüro zu beauftragen, einen temporären Pavillon vor dem klassizistischen Galeriegebäude zu errichten. Bedingung für die Auswahl der Architekten: Sie dürfen noch nicht im Vereinigten Königreich gebaut haben. Bis auf eine Ausnahme haben sie dieses Predikt auch eingehalten und man wundert sich Jahr für Jahr, welch gr0ße Namen in Großbritannien tatsächlich noch nicht engagiert wurden und mit dem Pavillon den ersten architektonischen Schritt auf britischen Boden gesetzt haben. In diesem Jahr waren endlich die Shootingstars der Architekturszene an der Reihe, das Kopenhagener Büro BIG, die Bjarne Engels Group, benannt nach dem Gründer und Mastermind. BIB hat ein spektakuläres Gebilde aus weißen Einheitsquadern errichtet, die nur in der Länge variierten, vor allem aber an ihren Kopfseiten…

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Achtung! Achtung!

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GREETINGS FROM SACHSEN Es soll keiner sagen, er hätte es nicht gewusst. Keiner von unseren Lesern jedenfalls. greetingsfrom, die inoffizielle Warnstation im Internet hat einen seiner Abgesandten nach Sachsen geschickt, um die Lage vor Ort zu checken. Obwohl, sagen wir lieber „auszukundschaften“, das hört sich für den Sachsen nicht so fremd, also fremdländisch an. Eher so ein bisschen heimelig, so wie früher, also ganz früher, als noch Zucht und Ordnung herrschte. Zucht und Ordnung mag der Sachse. Wer die stört, gehört rausgeschmissen, oder am besten gleich an die Wand… Also schon mal alle Fremden. Flüchtlinge zum Beispiel. Die stören die Ordnung des Sachsen. Einfach so, weil sie hierher wollen. Obwohl kaum einer nach Sachsen will und nur ganz wenige da sind. Egal. Trotzdem erzählt mir der Fahrer eines Limousinenservices ungefragt, es sei kein Wunder, dass sich die Bürger von den Fremden bedroht fühlen und, weil sie sich von den Politikern, die sie ganz demokratisch…

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Freie Kunst

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GREETINGS AN DIE EU-AUSSTEIGER Auch wenn sie bald nicht mehr zu uns gehören: In mancher Hinsicht sind die Noch-Mitglieder von der Insel ziemlich vorbildlich. Zum Beispiel mit ihrem Kulturbetrieb. Neueste Attraktion der Londoner Museenlandschaft ist der Erweiterungsbau der sowieso schon gewaltigen Tate Modern, dem ehemaligen Kraftwerk an der Themse, dessen Umbau den Schweizer Architekten Herzog de Meuron seinerzeit den Pritzker Prize einbrachte. Jetzt haben selbige eine verdrehte Pyramide dazu gebaut, deren Hauptattraktion die Aussichtsplattform kurz unterhalb der Spitze ist. Auch die Ausstellungsräume, alle trotz meist fehlendem Tageslicht sehr gut ausgeleuchtet auf entwurfsbedingt jeweils unterschiedlich aufgebauten Ebenen, können sich sehen lassen. Sie dienen vor allem dazu, einen Teil der umfangreichen Sammlung des Museums der Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Die nimmt das Angebot dankend und zahlreich an, nicht zuletzt dank einer britischen Besonderheit. Der Eintritt in Museen ist dort grundsätzlich umsonst. Nur spezielle Ausstellungen sind von dieser Regelung ausgenommen. Auch wenn sich…

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Darf man darüber lachen?

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GREETINGS AN DIE WERBUNG Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, sagt der Volksmund. Und diese Weisheit macht sich die Werbung gern zunutze. Im Falle eines Plakates am Berliner S-Bahnhof Grunewald auf besonders geschickte Weise. So raffiniert, dass ich mir auch nach Tagen nicht ganz über meine Gefühlen sicher bin. Das obige Foto löste in mir spontan Belustigung, Empörung und dann Anerkennung aus, letzteres über den gelungenen Coup, Aufmerksamkeit zu erregen. Es geht um einen Spendenaufruf für den ABSV, wohinter sich der Allgemeine Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin verbirgt. Gespendet, das gebe ich zu, habe ich noch nicht, aber das Bild von der zufrieden auf der Bank sitzenden älteren, offensichtlich sehbehinderten Dame, die deswegen das Schild „Frische gestrichen“ nicht bemerken konnte, bewegt mich seitdem in mehrfacher Hinsicht. Nicht nur in anerkennender Weise für die Werber, sondern auch für die feine Selbstironie des Vereins und damit seiner Schützlinge. Ich mache mir aber…

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Sundowner

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GREETINGS FROM … WOHER WOHL? Wo bin ich? Oder besser: Wo war ich? Vor kurzem genoss ich ein paar Tage Auszeit und machte beim im wörtlichsten Sinne Sundowner diesen Schnappschuss: Mond über dem Meer, Kunstlicht taucht den leeren Stand in ein unwirkliches Gelb, die Liegen sind ordentlich gestapelt, ein verliebtes Pärchen geniesst die Ruhe. Das Foto stammt vom Ballermann. Zugegebenermassen nicht vom legendären „Balneario No 6“, sondern zwei „Heilbäder“ davor, was „balneario“ laut meinem Internetberater Wiki ursprünglich bedeutet. Man kann dort tatsächlich weitgehend unbehelligt wie ich mit seiner Liebsten einen romantischen Drink geniessen; ok, es wandeln Horden hässlicher Menschen die Promenade entlang Richtung Ballermann und Schinkengasse und wie die unglückseligen Orte dort heissen. Dabei kann es hier tatsächlich richtig schön sein. Dafür muss man nicht mal wie ich die rosarote Brille aufhaben. Verzauberte Grüsse sendet JAN  

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