Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Jan - page 7

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Vorsicht blond!

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GREETINGS FROM HAARDESIGN  Viele Menschen tragen ihre Gesinnung oder Herkunft gut sichtbar nach außen. Überzeugte Öko-Aktivisten erkennt man leicht, Nazis an ihren Glatzen und Springerstiefeln, es gibt die Poser und die Prahler, die mit fetten Autos und übertrieben gelabelt durch die Gegend stolzieren, Sprösse von Adligen, die komischerweise zu an die 99 Prozent nach hinten gegelte Volahiku-Frisuren tragen. Eventuell ist letztere Beobachtung ein wenig subjektiv wahrgenommen und die Zahl nicht hundertprozentig verifizierbar. Wer sich bisher einer offensichtlichen Enttarnung entzogen hatte, ist die unsägliche Gruppe der Populisten, Angstmacher und Menschenverächter. Sobald sie den Mund aufmachen, ist es klar. Aber von weitem? Das Magazin „Stern“ hat jetzt ein eigentlich ganz offensichtliches Erkennungsmerkmal nachgewiesen und eindrucksvoll dargestellt. Na klar – an ihren idiotischen Frisuren erkennt man sie. Und an ihren aufgedunsenen Fratzen. Jedenfalls drei der schlimmsten: Geert Wilders, Boris „Brexit“ Johnson und das Grauen schlechthin: Donald Trump. Warum mir das nicht schon vorher bewusst war, kann…

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Journalistisches Hoch im Sommerloch

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GREETINGS AN SPON Es gibt mehrfachen Anlass für eine Presseschau, also hier Teil 1, wenn es in diesem Fall auch korrekter MEdienschau heissen müsste. Die Internet-Ausgabe des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, Spiegel online, von Eingeweihten und vor allem Dauer-Wichtigtuern im Forum „SPON“ genannt, ist normalerweise nicht gerade eine Fundgrube journalistischer Juwelen. Höchstens für die Kollegen der Hamburger Morgenpost (Mopo), die sich offensichtlich mittlerweile darauf beschränken, ihr Blättchen als gedruckte Ausgabe des SPON mit circa zweitägiger Verzögerung ihren Lesern unterzujubeln. Mangels ernsthafter Konkurrenz riskieren jedoch auch Nicht-Mopo-Redakteure wie ich immer mal wieder einen Blick im Schnelldurchlauf auf die oft merkwürdige Auswahl, die SPON für die angeblich gerade interessantesten Themen hält und mit mehr oder weniger (meist letzteres) originellen Titeln und Texten versieht. Aber einmal hat die fleißige Redaktion wirklich eine Glanzleistung abgeliefert. Letzte Woche war das, das haben sie in einer ebenso originellen wie treffenden Titelzeile den Sommer zusammengefasst. „Januar, Februar, März, April, April,…

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Zum blinden Zebra

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GREETINGS VON DER KUNSTFÖRDERUNG Außerhalb Hannovers bin ich ja mittlerweile dafür bekannt, dass ich wohl der einzige ausserhalb Hannovers bin, der lobende Worte für dieses chronisch unterbewertete Landeshauptstädtchen findet. Vor allem hier bei greetingsfrom.de, also will ich also meinem Ruf gerecht werden. Neulich war ich mal wieder an einem leidlich sonnigen Samstag dort, schlenderte durch die belebte Innenstadt und stellte fest, wie gelungen die Dimensionen dort sind, sprich die leicht überbrückbaren Entfernungen. Hier lässt sich ein Einkaufsbummel mit einem kleinen Mittags-Weißwein in der Markthalle und höherer Kultur verbinden. Wobei man sogar direkt vom Weißwein im Radius von zehn Gehminuten zwischen dem sehr renommierten Sprengel-Museum mit neuem spektakulären (und deshalb von den Einheimischen erstmal skeptisch aufgenommenen) pechschwarzen Anbau und der Kestner Gesellschaft wählen kann, die in die Räumlichkeiten eines ehemaligen Jugendstilbades direkt neben dem berühmten Anzeiger Hochhaus eingezogen ist. Ich wählte Letzteres. Die Ausstellungsräume sind wirklich sehr sehenswert, die aktuelle Ausstellung (mit…

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Tag der Sensationen

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GREETINGS FROM HAMBURGER SOMMER Um die eigentliche Schlusspointe gleich vorwegzunehmen: Er fiel dieses Jahr auf den 20. Juli. Sonnenschein von morgens bis zum Untergang, nur vereinzelte Wölkchen am blauen Himmel, die klein waren und nicht wussten, wie sie die Sonne zwischendurch mal hätten verdecken können. Dazu meist eine kleine Brise, die bei locker gefühlten 30 Grad sehr angenehm war (sonst ja oft nicht so). Also perfekt! Auch hinsichtlich einer weiteren Sensation: der präzisen Vorankündigung des Berufsstandes der Meteorologen, der sonst eigentlich nur durch Gauklereien auffällt und etwa so präzise Voraussagen macht, wie die Volkswirte der verschiedenen Geldinstitute in den Börsennachrichten des Abendprogramms. Ich hatte mich aber diesmal drauf verlassen und einen halben Tag Hitzefrei genommen. Ab in die Hängematte, hin und wieder ein Sprung in das erfrischende Alsterwasser, das richtige, nicht die Bier-Limo-Mischung, und der ebenfalls nicht arbeitenden Hamburger Bevölkerung beim Chillen zuschauen. Wie es der Zufall wollte, bin ich dabei…

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Keine Frage des Stils

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GREETINGS FROM ANDEREN STERN Die Zeiten ändern sich, ich weiß. Deshalb wundere ich mich auch nur still über Menschen, die ihr Mobiltelefon senkrecht vom Mund weghalten, um zu sprechen und den Beitrag des Gesprächspartners auch für alle hörbar über die Freisprecheinrichtung erlauschen. Angst vor Hirntumor, sagt eine Kollegin. Wenn der bei denen man nicht schon seit Unwesen treibt. Andere laufen seit neuestem noch gebannter mit Blick auf das Display durch die Gegend als bisher schon, weil sie virtuelle Monster fangen wollen. „Pokémon Go“ bringt die Kids wenigstens an die frische Luft. So sind die Straßen heutzutage gefüllt von merkwürdigen Passanten, zu denen sich noch eine weitere Gruppe gesellt, die meiner Wahrnehmung nach immer häufiger anzutreffen ist. Es sind Pärchen, bei denen der Mann die merkwürdige Rolle des Handtaschenträgers übernommen hat. Nicht seiner eigenen, das ist zum Glück ja nach kurzem Aufflackern in den 70ern schnell wieder verschwunden. Sondern die seiner Partnerin. Das! geht!…

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