Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Forms - page 16

Verwechslungsgefahr

von
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GREETINGS FROM SHOPPEN Berlin hat ja so einiges, was zum Beispiel Hamburg nicht hat: eine schnurgerade Straße mitten durch die Stadt und den Tiergarten, die nur die Ältern unter unseren Lesern vielleicht noch als „Straße des 17. Juni“ kennen (und auch noch wissen, was damals los war). Heute heisst sie fast offiziell Fanmeile. Dort versammeln sich nach tagelanger vorheriger Vollsperrung Fans von Weltmeistern, Love Parades und Mauerfällen. Genau, eine ehemalige Mauer hat Berlin natürlich auch, das 25jährige Jubiläum ihrer Öffnung wird heute von vielen Fans gefeiert, dazu bestimmt mehr in einem Folgebeitrag. Und Berlin hat, obwohl ja angeblich eigentlich Hamburg die Einkaufsstadt sein soll, eine neue Shopping-Attraktion. Am Tauentzien (die Straße, die Hannes Wader so einprägsam besungen hat: „Ich stand am Kudamm Ecke Tauentzien, die Taschen voll mit Kokain, Cocaine …“) hat schräg gegenüber vom KaDeWe, dieser vollgestopften Fratze der kapitalistischen Konsum-Doktrin, ein neues (jedenfalls für einen ahnungslosen Hamburger) japanisches…

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Ideenklau – das süsse Gift

von
Keksalarm

GREETINGS IN KOPIE Keksalarm! Manche Themen verfolgen einen, ob man will oder nicht. Nun hats auch noch mein Lieblingsgebäck erwischt. Den Bahlsen-Leibniz-Klassiker im Schokobett (links) gibts jetzt täuschend ähnlich auch in einer Raubkopie von Rewe („Beste Wahl“, rechts), sogar inclusive der Zacken, die ich bisher für ein super-patentgeschütztes Warenzeichen hielt. Aus kreativer Sicht: ziemlich bitter solch‘ Ideenklau –  auch wenn es im geliebten Interieurdesign fast schon Standard geworden ist, wo sich Nachahmungen inzwischen ja nicht mal mehr als „Tribut“ oder „Hommage“ tarnen. Respekt vor einer Original-Idee war gestern; die Grenzen mögen zwar immer schon (z.B. bei Eames > Eiermann) fliessend gewesen sein, aber seit wann sind sie so völlig verschwunden? Aus den Nuller-Jahren erinnere ich noch ziemlich heftige Diskussionen, als wir bei „Schöner Wohnen“ nach neuen Klassikern suchten; innerhalb der Jury wurde z.B. lange darüber gestritten, ob Marc Sadler für seine „Twiggy“-Leuchte allzusehr beim 40 Jahre älteren Castiglioni-Entwurf „Arco“ geklaut hatte. Das hatte er offensichtlich, aber weil er den grossen Bogen…

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Der menschliche Faktor

von
AppleSchiller

GREETINGS FROM XXL Wie dünn ist dünn und wie gross ist gross? Das mit den Zolls und den Inches habe ich sowieso nie verstanden, und vielleicht kann man es auch gar nicht verstehen, weil alles relativ ist. Unseren 40-Zoll-Fernseher zuhause empfinde ich als ein grandioses Beispiel meiner Bescheidenheit (vom Bild her sage ich: geht gerade noch; weniger wäre ein Radio), meiner Frau dagegen ist er, gender- und geschmacksbedingt, natürlich viel zu gross. Umgekehrt ist das neue Samsung-gerundete-super-slim-iPhone 6 so dünn, daß ich es nur mit seinem Ledercase halten kann, ohne daß es mir durch die Finger rutscht. Die Krümmung des Leders schafft dabei nicht mal mehr die Dünnheit des Telephons und steht über. Was nicht nur desigmäßig ein wenig schizophren ist, weil man dadurch z.B. die virtuellen App-Symbole nur schwer über diese Hardware-Kante schieben kann – das iPhone ist inzwischen zu less für das more an notwendiger Ledersteifigkeit. Soweit meine persönliche case-study (- kleiner…

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Nicht für mich

von
StarckGlasAxor

GREETING VOM UROLOGEN Um nichts hat sich Philippe Starck so verdient gemacht wie ums Bad; denn es war er, der das vor ihm Unmögliche schaffte: eine Firmen- und Gewerkübergreifende Badkollektion in einer zuvor nur nebeneinanderher-arbeitenden und selbstverständlich nie zusammenpassenden Keramik-, Armaturen- und Möbel-Anbieterszene. Ist aber, sehe ich gerade, auch schon wieder 20 Jahre her; „Starck 1“, wie die Kollektion heute heisst, kam 1994 auf den Markt und inzwischen ist man, wie bei Star Wars oder Harry Potter, längst  schon bei der gefühlt 8. oder 9. neuen Variante. In Wahrheit sinds, glaube ich, fünf. Zu den Rätseln und Unübersichtlichkeiten des modernen Badlebens gehört, daß die Starck-Kollektion für die drei Initiatoren-Firmen ganz unterschiedliche Folgen hatte. Dem Hersteller der zur Ikone gewordenen freistehenden Reling-Badewanne (Hoesch) hat das Starck-Bad sehr viel weniger Glück gebracht als den anderen beiden. Oder waren sie nur cleverer? Denn Hansgrohe, anfangs nur mit Armaturen dabei, also dem kleinstmöglichen Badprodukt,  hat wie sein Schwarzwälder Talnachbar Duravit…

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Deutscher Strand

von
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GREETINGS AUS GERMANY. Nein,auch wenn es so aussieht, keine Urlaubsgrüsse aus der Ferne. Hamburg hat das Glück, an seiner Elbe ein Stück Strand und damit seine eigene autarke Ferienstimmung zu haben. Man kann hier grillen, schwimmen oder einfach in die Ferne gucken, den Schiffen hinterher, solche Sachen. Ich schreibe bewusst: „solche Sachen“, weil man keinen Beitrag mehr, nirgendwo, findet, ohne diese zwei Worte. Fehlen sie, ist das ein Zeichen, dass dem Leser ein alter Text angedreht werden soll, eindeutig vor 2014 geschrieben. Aber was machen die Männer da für Sachen? Sie graben Löcher in den Strand. Und sie stellen einen verchromten Rahmen auf. Wozu das? Einige Tage lang konnte man denken, es ist eine Art nette Geste, um den Strandbesuchern ihr Freizeitleben etwas zu erleichtern. Man hat immer viel dabei, als Hamburger am Strand. Dann aber klärt sich alles auf, und endlich sieht man, was bisher fehlte an so einem Strand: ein Schild. Da steht jetzt…

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