Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Walls - page 12

Wasser in der Stadt

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HamburgFleet

GREETINGS AUS DER HAMBURGER CITY  „Schläfst Du, meine Schöne?“ Das hat nicht Heinrich Heine, sondern Helmut Schmidt mal seine Heimatstadt Hamburg gefragt. Ziemlich poetisch für den Mann, der ja dadurch populär wurde, daß er eben nicht lange fragte, sondern einfach Nato-Hubschrauber anforderte, als eine Sturmflut Hamburg bedrohte.  Zum Dank hat Helmut Schmidt, wenn er nicht auch noch von Verlags-Optimierern entlassen wird, heute ein flutsicheres Innenstadtbüro bei der ZEIT. Woher aber nun der Satz „Hamburg ist die schönste Stadt der Welt“ stammt, lässt sich leider selbst mit einem Flatrate-Zugang zum „Zeit“-Archiv nicht mehr sicher feststellen; die schlüssigste These ist, dass dies der Projektname im Springer Verlag war, gleichzeitig sein provinzielles „Hamburger Abendblatt“ einem Essener Verleger und der Stadt Hamburg sein muffiges zentral gelegenes Verlagsstammhaus anzudrehen. Ein Doppel-Coup, für den ihn andere Hamburger Verlagsmanager heimlich bewundern. Aber unser Thema ist heute mal nicht die Medienkrise, sondern die Hamburger Innenstadt. Ja, es gibt eine Hamburger Innenstadt. Deren grösste Gefahr war bis vor einigen Jahren,…

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Tanzen nach dem 13. August

von
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  GREETINGS VOM MAUERBAU Ein junges Paar tanzt temperamentvoll vor einer Mauer. Ein Amerikaner in Paris? West-Side-Story? Nein, der DDR/Defa-Film „Revue um Mitternacht“. Heute zurecht vergessen, zu mir kam er nochmal als Werbebeilage der „Super-Illu“, die ihren Lesern ab und und zu einen nostalgischen Ost-Film spendiert. Für arrogante (also meine) Westaugen ist der Film ein fast rührend bemühter Versuch, Weltniveau irgendwie auf deutsche Art nachzuspielen. Artur Brauners CCC-Studios haben das gleichzeitig einige Kilometer weiter westlich in alten Gaswerkhallen bei Spandau ähnlich gemacht; da hiessen die Filme dann „Und abends in die Scala“ oder „Liebe, Tanz und 1000 Schlager“ „Revue um Mitternacht“  erschien 1962, gedreht auf Agfa-Film aus Wolfen in Breitwand-Totalvison und mit einem so jung  noch nie gesehenen Manfred Krug. Das interessante aber, was in keiner Filmkritik steht, habe ich jetzt nur zufällig entdeckt: Teile der Tanzszenen und auch das Happy End spielen vor einer gemalten Grossstadtkulisse, die eindeutig anders aussieht als sonst. Der Platz endet nicht an Häusern, sondern…

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Es fährt ein Zug von Nirgendwo

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GREETINGS VON DER ENDSTATION Nach langer Zeit mal wieder Grüsse aus Hamburg. Und die werden vor allem unsere vielen Leser im Süden interessieren. Speziell Stuttgart könnte von Hamburg viel lernen, ganz besonders: wie man das macht, wenn man einen Bahnhof untertunneln und mit den Gleisflächen noch ein kleines Zusatzgeschäft machen will. Lehrbuchobjekt ist der Bahnhof Hamburg-Altona, einst stolze Endstation jedes Süd-Nord-Zuges; wer von hier noch weiter wollte, für den gings eigentlich nur noch mit dem Schnelldampfer nach New York oder mit einem Regionalzug gefühlte endlose sechs Stunden zum Reet-Hideaway nach Sylt. Genug geplaudert, wir sind hier nicht im Feuilleton, sondern im Lehrbuch für Bahnhöfe-Verschwinden-Lassen, Kapitel Moderne Verkaufspsychologie. Was man in Hamburg nämlich anders gemacht hat als in Stuttgart: Man hat erstmal den Bahnhof für eine S-Bahn untertunnelt. Dann hat man gesagt, der alte Backsteinbahnhof, 1898 gebaut für tonnenschwere Dampfloks, vertrage diese modernen leichten Aluminium-S-Bahnen statisch nicht mehr so recht – und…

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Wohnen am Flughafen?

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TempelhofAnflug

GREETINGS AUS TEMPELHOF Ganz Europa wählt am Sonntag das Europaparlament. Nur die Berliner wählen noch etwas anderes: In einer von aussen etwas schwer zu verstehenden Volksabstimmung sollen sie sagen, wie sie in Zukunft ihren Ex-Cityflughafen Tempelhof sehen. Ganz leer oder fast leer und am Rand mit Wohnungen und einer Bibliothek bebaut? Das ist vor Ort ziemlich umstritten, weil die einen sagen: ein paar Bauplätze für mehr Wohnungen wären gar nicht schlecht, die anderen fürchten um „100 Prozent Tempelhof“ und die unangetastete Freifläche zum Radeln und Spazierengehen. Von Hamburg aus könnte man sagen: Solche Probleme möchte man haben – und wär’s nicht besser, Berlin baut, ganz ohne Volksabstimmung, erstmal seinen neuen Flughafen BER irgendwie fertig? All das zur Einführung einen kleinen Clips, ein Ausschnitt aus einem TV-Serienkrimi der 70er Jahre. Der hiess „Alexander Zwo“, war etwas langatmig und zeittypisch in den Farben trüb-schmutzig, aber er zeigt plötzlich eine interessante Szene, die für…

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Berliner – Schaut auf diese Stadt!

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PotsdamSchloss1

GREETINGS VOM SCHLOSS Vorstadt schlägt Hauptstadt: Während Berlin noch nicht weiss, wie es die Fassade seiner Schlossrekonstruktion an der Spree bezahlen soll, hat Potsdam, 35 Kilometer südwestlich, fertig. Und macht schon wieder neue ehrgeizige Umbaupläne. Wer wie ich länger als ein Jahr nicht hier war, der braucht zur Orientierung keinen neuen Stadtplan, sondern eher einen aus dem 19.Jahrhundert. Denn nach und neben dem Stadtschloss, ein 100%iger Neubau von Peter Kulka, soll in der preussischen Residenzstadt nun das gesamte Ensemble rund um den Alten Markt neu (also: alt) gefasst werden. Am Havelufer entstehen dafür Büros hinter italisierenden Fassaden nach dem Vorbild des 1945 zerbombten „Palast Barberini“; um den Blick auf Schinkels Dom wieder freizuräumen, soll die Fachhochschule, heute ein ziemlich heruntergekommener, aber nicht uninteressanter DDR-Bau, abgetragen werden und wenn das Geld reicht, will die Stadt auch noch das benachbarte 17-stöckige Mercure-Hotel kaufen und abreissen. Doch auch hier zeigt sich, wie relativ jede Rekonstruktion…

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