Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Words - page 10

Vip-Service

von
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  GREETINGS AUS DER CHEFREDAKTION  Nie in all meinen Redaktionsjahren habe ich von Chefredakteuren so viel gehört wie jetzt. Und es will gar nicht aufhören. Der jüngste ist oft der erste, Tagesspiegel-Chefredakteur Lorenz Maroldt aus Berlin mit seinem (heute um 5.46 Uhr gemailten)  „Checkpoint“, eine leichte, freche News-Einstimmung in den Tag, dazu Insider-Blicke in den Redaktionsalltag. Sehr sympathisch, obwohl ich ehrlich gesagt das Geschäftsmodell bald überhaupt nicht mehr verstehe, Gratis-Interessenten  besseren Service zu bieten als den Abonnenten. Aber darum solls hier heute mal nicht gehen – Service-Schwerpunktwoche bei GreetingsFrom: meine morgendlichen newsletter-Favoriten Der Tagesspiegel-Checkpoint lässt sich hier lesen und bestellen;  der newsletter der Neuen Zürcher Zeitung hier und der Morgenkommentar der Zeit hier. Kleine Warnung: nicht alles lesen, vor allem bei der Zeit kann man schon mal den Eindruck haben, dass dort Edelfedern mehr aus gutbezahlter staatstragender Vertragspflicht denn aus eigener morgendlicher Begeisterung schreiben. Einmal in der Woche finde ich aber auch dort etwas Interessantes. Erfunden hat das werktägliche Frühmailing…

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Journalismus 0.0

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GREETINGS TO GRUNER + JAHR Also, ich habe ausnahmsweise mal wieder einen Blick in den „Stern“ geworfen, in die Ausgabe vom 2.1.2015 und da gibt es ja ziemlich zu Beginn immer ein paar recht eindrückliche Fotos auf Doppelseiten, „Bilder der Woche“. Aber das ist diesmal nur nebensächlich. Interessant ist, was zu dem Bild mit dem schneebedeckten Brockengipfel geschrieben steht.  Im Foto oben nachzulesen, eine leidlich satirische Bildzeile, die sich über den Schnee mokiert in Tonfall und Wortwahl wie die merkwürdigen Dresdener auf ihren Pegida-Kundgebungen über Ausländer, Flüchtlinge und Andersgläubige herziehen. So weit so amüsant. In Wirklichkeit aber ist mit diesem kleinen Text etwas Atemberaubendes gelungen. Damit haben die Stern-Leute nämlich schon mal quasi in vorauseilendem Gehorsam den Nachweis erbracht, dass das Konzept der Sparkommissare Jäkel, Schäfer und Co locker aufgeht. Denn die Sorge, dass, wenn alle oder die meisten Redakteure entlassen sind, vielleicht keine interessanten Texte mehr ins Heft gelangen, konnte hiermit eindrucksvoll zerstreut…

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Zu spät

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Udo1

GREETINGS ANS FEUILLETON Der plötzliche Herztod von Udo Jürgens, kurz vor Weihnachten, hat viele berührt. Auch das Feuilleton. Fast eine Woche lang überschlugen sich die Portraits, Nachrufe und Würdigungen. Ziemlich einheitlicher Tenor: irgendwo zwischen respektabler deutschsprachiger und internationaler Klasse. Selbst wenn man noch 30 bis 50 Prozent Pietäts-Aufschlag abzöge, war darin immer noch soviel ehrliche Anerkennung herauszulesen, daß ich mich die ganze Weihnachtswoche, zwischen ersten schnellen Tageszeitungs-Feuilletons und ausgiebig nachrufenden Magazinen fragte: Warum habt Ihr nicht so geschrieben, als er es noch hätte selbst lesen können? Nachdenkliche Grüsse von ROLF

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Papier ist geduldig

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GREETINGS FROM BUCH Liebe Leseratten, damit meine ich natürlich in erster Linie meinen lieben Freund und Mitblogger Rolf, vor dem ja tendenziell kaum ein Buch sicher ist. Also im Sinne von sofort verschlungen zu werden. Erstaunlicherweise so zärtlich, dass man es hinterher wieder beim Buchhändler ins Bücherregal stellen könnte. Würde als ungelesen durchgehen. Respekt. Ich habe schon immer auf den ersten fünf Seiten fünf Eselsohren – als Markierungen, an welcher Stelle mich mal wieder die Müdigkeit übermannt hat. Apropos Bücherregal: Du hast ja sogar den ersten Schock überwunden, als Deine liebe Frau Jeanette Deinen Lesestoff umsortiert hat – dekorativ einwandfrei nach Farben sortiert. Ich habe mir mal erlaubt, ein Foto zu machen (und Du mir erlaubt zu veröffentlichen). Sieht wirklich schick aus und mein verspäteter Kommentar „wie im Möbelhaus“ war natürlich eine Frechheit und nur Neid (auf soviel Bücher und so gutes Styling). Dann fiel mein Blick auf neben das…

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Glaubenskrieg

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GREETINGS AUS DER UNTERWELT Ausnahmsweise mal keine Frage des Stils. Ganz im Gegenteil. Seit Wochen geistert dieser irre Mob durch die Straßen, vorwiegend natürlich durch die Straßen Dresdens (diese schöne Stadt hat solche Menschen eigentlich nicht verdient). „Pegida“ nennen sie sich. Das dämliche Akronym deutet ja schon auf eine gehörige Beschränktheit hin. (Was bedeutet es noch? Potzblitz! Engstirnige Geistesgestörte in Dresdens Altstadt?) Es gibt Ableger in Bonn („Bogida“) und Kassel („Kagida“). Angeführt und angestiftet von ehemaligen oder Noch-Nazis und gescheiterten drittklassigen Möchtegern-Medienmitarbeitern. Sie nennen sich Patrioten, also Vaterlandslieber, aber sie beschmutzen und verunglimpfen es auf niederträchtigste. Das freundliche Image, das Deutschland sich nach der charmanten Heim-WM 2006 weltweit erworben hat, wird durch solche Pöbeldemos bald aufgebraucht sein. Sie nennen sich Europäer, aber sie sind engstirnige, armselige Hinterwäldler, ja leider vorwiegend Sachsen. (Ich kann auch nichts dafür, wenn Vorurteile immer so eindrucksvoll bestätigt werden.) Sie kämpfen gegen „Glaubenskriege“ auf abendländischem, respektive deutschem Boden, dabei…

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