Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Design - page 2

Malen nach Zahlen

von
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GREETINGS FROM GELDSPAREN Die Kollegen der Berliner Home-Redaktion beneide ich schon deshalb, weil sie einen der coolsten Arbeitsplätze Deutschlands am Ufer der Spree haben; müssten sie nicht so viele Hefte füllen, könnten sie lässig aus dem Fenster zuschauen, wie ihre Stadt stündlich hipper und  teurer wird und in der Mittagspause Tretboot fahren. Aber, wie ich sehen muss: es gibt nichts umsonst. Wer so top residiert, muss woanders sparen und das hat die Redaktion jetzt getan, indem sie für ihre jüngste Ausgabe alle gezeichneten Designerportraits offensichtlich auf die Philippinen oder nach Taiwan fern-beauftragt hat. Ist billiger –  und verhilft zu neuen Erkenntnissen. Das macht der fremde Blick, wie wir Feuilletonisten sagen. Jetzt wissen wir: In Design-Playboy Häberli steckt durchaus ein grüblerischer Poet und Grcic arbeitet als Double für Kai Diekmann. Paola Navone ist die Grossmutter vom Kleinen Prinzen, Citterio tritt maskiert als Mainzer Hofsänger auf, Pesce ist unter Pseudonym gerade SPD-Kanzlerkandidat geworden und Altkanzler Schröder heisst in Wirklichkeit Massimo Iosa-Ghini. Das grösste künstlerische Potential…

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End of Design?

von
GF_Designklassiker

GREETINGS VON GESTERN Zu den schönsten Herausforderungen der letzen Wochen gehörte, mit und für Bloggerfreund Jan zu überlegen, ob auch das neue Jahrhundert Designklassiker hervorbringen kann. 21 haben wir gefunden – aber das war viel schwieriger als gedacht. Zu sehen sind sie in der aktuellen Ausgabe von Architektur & Wohnen (und bewusst nicht hier: bitte also das Heft kaufen, damit sowohl Jan wie ich uns auch mal ein Designobjekt leisten können). Zumindest mein Fazit gibts hier aber schonmal gratis:  Die Überraschung nämlich, wer es alles in den letzten 17 Jahren NICHT geschafft hat, eine markante Form zu finden, die mehr als eine Saison überlebt. Ganz oben steht da die ganze skandinavische Designlandschaft – inclusive einer solch potenten Community wie Fritz Hansen. Und das, obwohl der Scandi-Look DER prägende Faktor unserer Zeit ist – aber es ist eben der Look von gestern. Auch viele aktuelle grosse Designernamen haben mittlerweile mehr Feuilletontexte in ihrem Portfolio als starke neue Formen. Es klingt wie eine Pointe, ist aber…

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Designer: Stärker als der Tod

von
GF_DesignerEsslinger

GREETINGS FROM DENKMALPFLEGE Interviews mit Designern sind tricky. Entweder erzählen sie zu viel oder zu wenig; die einen schweigen, um sich interessanter zu machen, die anderen reden unstopable über alles mögliche, und das um so lieber, je weiter es von ihrer Alltagsarbeit wegführt. Philippe Starck etwa hat die gesamten 90er und auch noch die Nullerjahre damit verbracht, seine Design-Neuversionen des Immergleichen mit einem einzigen Gedanken zu begleiten: Er sei dafür, dass nicht mehr soviel konsumiert wird. Weil davon inzwischen die Archive überquellen, musste er jetzt für das SZ-Magazin nochmal etwas Koketterie und Exhibitionismus nachlegen: Ich bin autistisch veranlagt. Ich empfinde meine Kreativität als eine Art Krankheit.Ich weiss nicht wohin ich gehöre. Mein Gehirn macht die ganze Zeit Schroonk, Schroonk… Sowas versaut die Maßstäbe. Piero Lissoni etwa, bisher in Interviews eher charmant-cool, versucht im österreichischen Standard rhetorisch aufzuholen: Ich bin ein fauler Mensch. Ich habe beschlossen, den Komfort hintanzustellen und nur noch unbequeme Möbel zu entwerfen. Sobald…

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Übernachten in Schwarz-Grün

von
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GREETINGS FROM TRAUMHOTEL Kann das wahr sein? Eigentlich nicht. Ein Hotel kann ja nicht gleichzeitig für Businessleute und Wanderer funktionieren, in einer Powerregion liegen und Hideaway sein mit Blick in die romantische Ferne. Und doch habe ich genau so etwas jetzt eher zufällig entdeckt – und ärgere mich im Nachhinein über jahrelange mittelmäßige und langweilige Stops zwischen Stuttgart, Tübingen und Reutlingen. Das „Achalm“  geht jetzt ins dritte Jahr und ist ein kleines Wunder. Sollten die Grünen bundesweit Schwarz-Grün anstreben, sollten sie hier ihre Koalitionsgespräche führen: so ungefähr muss die Versöhnung von Kommerz und Ressourcenrespekt aussehen. Obwohl 100 Zimmer gross, ist es ohne TomTom&Co  kaum zu finden und wer die Postanschrift ins Navi eingibt, ist verloren; kein Hotelhinweis markiert am Ortsausgang von Reutlingen die kleine unscheinbare Strasse, von der es plötzlich steil nach oben geht. Und wenn man denkt, hier kann und darf garantiert keiner mehr fahren, führt nochmal ein Privatweg um eine Bergkuppe. Dann die Überraschung: Ein mit 11…

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Erfindergeist

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GREETINGS AUS DEM KANU Mein lieber Rolf, es ist mal wieder einer der nicht so übertrieben zahlreich gesäten Tage, an denen die Sonne die Hansestadt mit stundenlangen Erscheinen und somit Scheinen beglückt. Auch noch Wochenende. Das heisst, dass es eng werden kann auf Hamburgs Gewässern. Hamburg ist nämlich an den Sonnenscheintagen ein Kanu-Paradies (darf ich das in unserem epischen battle HH vs. BER als Punkt verbuchen?). Tatsächlich ist es eine schöne Art, die Stadt neu zu erleben, denn selbst bekannte Strecken sehen aus der Kanalperspektive wie Neuentdeckungen aus. Es gibt sogar von Zeit zu Zeit Anlegestellen für solche wochenendlichen Hobby-Nautiker (dafür beantrage ich jetzt keinen Punkt, obwohl das aus hanseatische Sicht schon mehr als der Gipfel der Gastlichkeit ist). Gerade eben bin ich aus meiner alsternah aufgespannten Hängematte von lautem Krakelen wasserseits aufgeschreckt worden. Eine Ausflugsgruppe in drei Kanus versuchte sich leidlich ungeschickt an einem Wendemanöver (was mich an bisschen an…

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