Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Design - page 5

greetings from Hannover

von
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COOL CITY Ok, ok, ich weiß, was jetzt kommt: Ein jaulender Aufschrei in Hamburg, bei Freunden und Bekannten, ernsthafte Überlegungen, mir jegliches Rede-, Schreib- und Blogrecht zu entziehen. Macht mir gar nichts. All das resultiert sowieso nur aus grenzenloser Ignoranz. Es muss einfach mal in einem renommierten Fachorgan wie diesem Blog gesagt werden: Eine der – zum Beispiel aus Gestaltungssicht – unterschätztesten Städte, wahrscheinlich weltweit, ist – die gute alte niedersächsische Landeshauptstadt Hannover. Ja, ich oute mich auch gleich: meine Geburtsstadt. Und die Stadt meiner großen Liebe. Das hat aber nichts damit zu tun. Bevor die Fragezeichen in den Gesichtern unserer Leser zu groß werden, ein paar beliebig ergänzbare Beispiele: Medienstadt Hamburg? Naja, gerade noch so. Aber wo wurden die tollen Medien erfunden? Leichte Frage: Hier im wunderbaren, vielleicht etwas, sagen wir mal ungewöhnlichen „Anzeiger Hochhaus“ (siehe oben) haben einst zwei Herren an einer (!) Schreibmaschine gesessen und zwei nicht so…

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Das Jahrzehnt, das es nicht gab

von

GREETINGS AUS DEN ACHTZIGERN Ohne die 50er wüsste man gar nicht, wie man sich heute neu einrichten soll, 60ies-Möbel gibts inzwischen mehr als in den 60ern selbst und die 70er haben gerade im Kino und in der Musik ihre zweite grosse Zeit. Und dann? Dann gibt es eine Art Achtziger-Phobie, eine tiefe Schamgrenze, das Jahrzehnt der Plexiglas-, Neon- und Rohstahlmöbel auch nur ansatzweise noch mal wiederzubeleben. Viel-zu langes Text-Intro für eine kleine Spezialität, durch Zufall entdeckt. Im allerersten Kinofilm von Detlev Buck („Erst die Arbeit und dann“ von 1984) gibt es nämlich eine historisch seltene Möglichkeit, wie durch ein Fernglas nochmal in die Designatmospäre dieses eigenartigen Jahrzehntes hineinzuschauen. Ironisch gemeint und doch faszinierend authentisch: Wie ein junger Mann vom Land in eine Insider-Design-Galerie gerät. Auch wenns schwerfällt, bitte 30 Sekunden durchhalten, am Ende gibt’s als Höhepunkt „Aktive Möbel“ zu sehen. Manche  geschätzte Stylekollegen halten die Aufbruchsstimmung von damals rund um die Hamburger…

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greetings from Big Bubble

von
Dark Big Bubble

AUFGEBLASEN Das hinreißendste, bezauberndste und poetischste Designobjekt ist, das weiß ja jedes Kind, die Seifenblase. Leider auch ein ziemlich vergängliches. Aber das macht ja vielleicht gerade den Reiz aus. Meine Kindertage sind zwar schon eine Weile vorbei, auch die meiner seifenblasenden Kinder, das heißt aber nicht, dass ich nicht immer noch mit glänzenden Augen zuschaue, wenn zum Beispiel Straßenkünstler in Fußgängerzonen Riesenblasen in die Lüfte schicken. Noch freudiger nehme ich zur Kenntnis, dass es offenbar bei ambitionierten Jungdesignern eine Rückbesinnung auf dieses Kultdesign gibt. Seit neusten auf dem Markt ist die Leuchte „The Big Bubble“ des niederländischen Designers Alex de Witte, die von der belgischen Firma Dark produziert wird. Eine in Glas eingefrorene längliche Seifenblase, die ich sofort bei mir zuhause aufhängen möchte. Dafür muss ich allerdings noch soforter umziehen in eine Wohnung mit höheren Decken. Egal. Die Krönung diesbezüglicher Designtendenzen ist allerdings wieder einmal der schwedischen Gruppe Front gelungen,…

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greetings from London

von
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STEMPELN STATT STAMMELN Ja, ja, lieber strenger Designpurist, ich sehe schon die Kommentare vor mir (bitte unten im entsprechenden Feld eintragen): überflüssig, nicht ernsthaft, effekthaschend und so weiter. Kann man so sehen. Andererseits: Wo, wenn nicht in einem führenden Stilportal wie diesem Blog kann man jungen Kreativen ein besseres Forum geben? Zum Beispiel einem meiner heimlichen Lieblinge, dem Londoner Dominic Wilcox. Der hat, vielleicht sein bekanntestes Werk, die „War Bowl“ erschaffen, eine Schale aus zusammengeschmolzenen Plastiksoldaten. Die rote Version ist die „Battle of Waterloo Bowl“, in der britische Artillerie und französische Infanterie wie auf dem Schlachtfeld nebeneinander liegen. Makaber und wohl britischem Humor einzuordnen. Überhaupt hat er ein feines Händchen mit Beklemmungen und Schrecken umzugehen. Sein „Bett“ hat eine Matratze, auf der man genau in einer Position schlafen kann – seitlich in Embryo-Haltung. Am besten zu gebrauchen sind aber wohl Exemplare aus seiner Stempelserie „Honesty Stamps„. Deren zutreffende Gemeinheit wird…

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Falsche Fünfziger

von
Fünfziger

GREETINGS VON GESTERN Nein, jetzt keine Klage, daß alle Möbelneuheiten und alle Wohnmagazinseiten so aussehen, als stammten sie aus einem Instagram- oder Hipstamaticfoto. Okay, verstanden: Im Moment ist also das Gestern das neue Morgen, mehr positive Zukunftsbilder gibt’s grad’ nicht. Auch dass jede Menge neue alte Möbel entworfen werden (also von heutigen Designern im Geist und aus dem Formenbaukasten von damals), muss man wohl akzeptieren, ist marktmässig und mangels neuer Ideen konsequent. Mehr Respekt habe ich allerdings vor Firmen wie Gubi aus Kopenhagen, die mit Akribie echte vergessene Schätze der 50er ausgraben. Oder vor Molteni, die sich mit und um die Erschliessung von Gio Pontis Werk verdient macht und dabei auch noch einen Coup landet. Denn Ponti war zeitlebens ein Cassina-Designer, sogar der wichtigste und erste – aber im Cassina–Firmengeflecht hat man vor lauter Le Corbusier-Re-Editionen seinen eigenen Maestro übersehen und sich sein Archiv von Francesca Molteni wegschnappen lassen. Schon dafür…

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