Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Mai 2014 - page 3

greetings from Paris

von
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WIE GOTT IN FRANKREICH? Neulich war ich mal wieder in Paris. Bin ich selten genug. Schöne Stadt, ausser dass sie fast überall gleich schön aussieht. Vor allem gleich. Ich weiss nie, in welche Richtung ich gehen muss. Ganz und gar verloren bin ich aber, wenn ich auf der Suche nach 1. einem guten Kaffee bin und 2. gern zwanglos in einer Bar, also Kneipe/Pub sowas in diese Richtung, ein Bier trinken will. Gibts beides nicht bis höchstselten und wenn dann 1. nah an der Ungenießbarkeitsgrenze und 2. nicht zwanglos sondern zwanghaft überteuert. Aber für solche extravaganten Wünsche fährt man ja auch 1. nach Italien und 2. nach England oder Belgien. Bleibt immerhin noch das Essen und der Wein. Ganz angesagt ist seit einiger Zeit das 10. Arrondissement um den Gare du Nord herum. Ist auch wirklich ein nettes buntes Treiben dort, so ein bisschen Kreuzberg mit französischem Chic. Nette kleine…

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greetings from Klove

von
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STRAIGHT FROM THE HEART Erinnert sich noch jemand an den Song? Bryan Adams, 1983. Da gab’s Prateek Jain und Gautam Seth noch nicht. Aber die beiden Gründer des Studios Klove haben mir die Rock-Ballade jetzt ins Gedächtnis gerufen: An einer Wand in ihrem Showroom in Neu-Delhi erstrahlt diese herzförmige Lichtinstallation aus lauter einzelnen Herzen ­– und die wirkte straight to my heart. Denn die Idee, die dahinter steckt, ist der eigentliche Clou: Indien hat schon lange einen guten Ruf in Sachen Glas. So gelten etwa die Glasbläser in Ambala, einer Stadt in Nordindien, die seit Generationen Spezialglas für die chemische Industrie oder den medizinischen Bereich herstellen, als Meister ihres Fachs. Warum nicht mehr daraus machen? Jain und Seth arbeiten seit 2005 daran, die dekorative Glasbläserei durch ihre Lampen, Leuchter und Installationen in Indien und über die Grenzen ihres Landes hinaus populär zu machen. Und dadurch diese Handwerkskunst zu bewahren. Nicht…

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Unten ist das neue Oben

von

GREETINGS FROM KOPENHAGEN Alles zurück, vergessen, mein Frust von neulich: Kopenhagen ist wunderbar! Nach der Bibliothek und den sich an der Hafenkante schräg gegenüberstehenden Kulturtempeln Nationaltheater und Oper versenken sie jetzt für beide noch ein riesiges Parkhaus ins Wasser. Auf so eine Idee muss man erstmal kommen. Und dann noch das Dach herausgucken lassen, als neue Freifläche, die, zumindest optisch, im Hafen schwimmt wie ein Floss. Das können sie, die Kopenhagener, wie keine zweite Stadt, die ich kenne. So macht Modernität Spaß, sie hat Größe und Blick für menschliches Mass. Ist schon an der Bibliothek eine beneidendenswerte Frei(zeit)fläche entstanden, so auch am Theater, man hat einfach einen Steg übers Wasser geschlagen. Niemand hat was dagegen, wenn man sich die Restaurantstühle in die Sonne zieht, wo die Möwen an der Reling spazieren gehen. Und in zwei Jahren dann das Riesenfloss, toll! In Eile, sitze in der führerlosen U-Bahn, ganz vorne, rase durch…

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Fein oder nicht fein?

von
Kopenhagen1

GREETINGS FROM KOPENHAGEN Lange nicht in Kopenhagen gewesen. Sowieso ein Fehler. Eine Sommerstadt, die auch eine Winterstadt ist, gibt’s nicht so oft, auch nicht dieses lässige Nebeneinander von Alt und Neu. Manches ist gar nicht so historisch, wie es aussieht; der Bahnhof, von dem man heute superschnell nach Schweden kommt, könnte auch eine riesige Reiter-Kaserne sein, ist aber von 1911; auch das Rathaus mit seinen Burgzinnen wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut. Stilistische Fakes also, die aber Charme haben und wunderbar auf die Altstadt einstimmen. Deshalb bin ich erstmal ziemlich beleidigt, als ich vor dem neuen grossen Eckhaus am Rathaus stehe –  was ist das?! Ein Bürocenter mit vorgesetzter spiegelnder Glasfassade; hier, ausgerechnet hier; darf man das – das ist hier die Frage! Ich bin unsicher. Eigentlich sieht es gar nicht so schlecht aus. Ich glaube, nicht die Modernität stört mich, sondern die rücksichtslose, unfeine Höhe. Der Rathausplatz hätte sowas…

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