Inspektionsreisen durch die Stilwelt

Monthly archive

März 2015

Es stand bei greetings from…

von
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    greetings from Stern Lieber Rolf, es wird wohl allmählich Zeit, dass wir die Rubrik einführen „Es stand bei greetings from …“. Jetzt hat auch stern online entdeckt, was wir bereits vor geraumer Zeit aufgedeckt haben. Ich muss gleich mal nachschauen, wie lange das schon her ist. Ach ja, ein knappes Jahr schon. Da erlaubte ich mir, wenn ich mich erinnere trotzt heftigeren Widerspruch Deinerseits in schriftlicher Form ein wenig genervt auf diese pseudoitalienische Speisekette Vapiano zu reagieren. Du erinnerst Dich? Wenn nicht, schaust Du hier. Ja, und offensichtlich lesen sie beim Stern auch die maßgeblichen Blogs, jedenfalls haben sie das jetzt mal ein Jahr lang sacken lassen und dann ziemlich genau ins gleiche Horn geblasen. Recht so! Rechthaberische Grüße Jan   Lieber Jan, ja, das ist ja wirklich 100% Deine These. Der ich mich übrigens seit einem weiteren Besuch auch etwas annähere. ,-) Schwerverdauliche Grüße Rolf    

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Warum Potsdam?

von
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GREETINGS VOM ORTSWECHSEL Treuen greetingsfrom-Empfängern bin ich noch ein paar Zeilen schuldig, wie man auf die Idee kommen kann, Hamburg tschüs zu sagen, um nach Potsdam zu ziehen. Die kürzeste Version: Mag Hamburg die schönste Stadt der Welt sein – Potsdam ist eindeutig die schönste Stadt Deutschlands. Wer schonmal hier war, braucht nicht weiterzulesen, für die anderen (was noch ziemlich viele sind) so kompakt wie möglich, warum die kleine 180.Tsd-Großstadt so besonders ist. Einiges steht in Kultur- und Reiseführern, viele Friedrichs und Wilhelms haben sich hier nahe Berlin (mit der Kutsche: vier Stunden) ihre Sommerschlösser bauen lassen und dabei hat jeder seine exotischen – meist französische, italienische oder englische – Träume verwirklicht und sich drumherum auch noch immer neue Naturparks zwischen die brandenburgischen Havelseen anlegen lassen. Und selbst Krieg und DDR haben davon das meiste stehen gelassen. Das ist nämlich die zweite Besonderheit, und die steht so in keinem Reiseführer, denn sie ist nicht frei von Absurdität, Dialektik und…

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Drei Turmgeschichten

von
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GRETINGS VON GANZ OBEN Wenn ich mich auf meinem neuen Balkon weit nach rechts herauslehne und nicht herunterfalle, sehe ich fern im Westen drei größere Gebäude den Wald-Horizont überragen. Eine Kuppel mit einer großen Fahnenstange, das ist Wolfgang Joops Wunderkind-Atelier. Joop ist ja gebürtiger Potsdamer und kam nach der Wende schnell an den Ort seiner Kindheit zurück, sanierte das familiäre Riesengehöft Gut Bornstedt, bis er von dort nach einem Yellow Press-reifen Streit mit und von seiner Tochter Jette vertrieben wurde. Jetzt hat er am romantischen Heiligen See zwei Villen als Wohnarbeitsschwerpunkt – und auf einer weht eben die Riesenfahne zum Zeichen seines gelungenen Neuanfangs in egogemässer kreativer Stadtkommandantur. Darüber die Zwillingstūrme des Belvedere, eine Schlossanlage, die sich der italienverliebte  Friedrich Wilhelm IV. auf den Gipfel des Pfingstberges u.a. von Persius zur Inszenierung der schönen Aussicht bauen liess. Eben diese wurde ihr in der DDR zum Verhängnis. Weil man hier sowohl über auf die Westberliner Havelseen wie auch auf russische Geheimdienststellen sehen…

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Brüsseler Spitze

von
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GREETINGS FROM BRÜSSEL Dass die Belgier ein bisschen merkwürdig sind, wusste nicht nur schon der dicke Obelix („Die spinnen, die Belgier“), es gilt international wohl als einigermaßen gesichterte Erkenntnis. Ich meine jetzt nicht ihre Vorliebe für kulinarische Kuriositäten wie Bier mit Kirschgeschmack oder ihr Nationalgericht „Moules Frites“, Miesmuscheln mit Pommes; hinsichtlich Speis und Trank gehört das kleine Land zwischen Holland und Frankreich darüber hinaus ganz sicher zu den verlockendsten Zielen des Kontinents. Das Thema heute ist: Autofahren in Belgien. Belgien hat als letztes europäisches Land eine Fahrprüfung eingeführt. Manche sagen, so fahren sie auch. Aber das war 1956 und ich bezweifele, dass sich das noch auf ihre Fahrkünste auswirkt. Trotzdem scheinen ihnen die Verantwortlichen nicht ganz über den Weg zu trauen und deshalb hat die Regierung, als es mal ausnahmsweise eine gab, durchgehend beleuchtete Autobahnen beschlossen. Der Taxifahrer, der mich aus der Brüsseler City zum Flughafen bringen sollte, bestätigte jedenfalls im Wesentlichen das despektierliche Klischee. Er…

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Ende Legende

von
FalscherCorbusier

GREETINGS VON CORBUSIER Inzwischen ist’s 50 Jahre her, daß an einem Augustmorgen ein alter Mann an den Steinstrand der Cote d’Azur gespült wird, kollabiert beim Schwimmen im Mittelmeer, seinem sommerlichen Fitnessritual unterhalb seiner selbstgezimmerten Urlaubshütte. „Tod durch Herzinfarkt“ wird der Notarzt in den Totenschein schreiben, doch es gibt nicht wenige, die in der bildstarken Dramatik eine letzte Selbstinszenierung des 78jährigen Le Corbusier sehen, der seinen Tod, wenn nicht gesucht, so doch erwartet und mitgestaltet hat. Wenige Monate vorher hatte er mit Cesare Cassina einen Vertrag gemacht, der beide Männer zu Paten des modernen Design-Business‘ werden liess. Le Corbusier, schon zu Lebzeiten eine Architektenlegende, erlaubte der italienischen Familienfirma, seine Möbelentwürfe, bis dahin fast nur in bau-begleitenden Kleinauflagen gefertigt, exklusiv in Serie zu produzieren. Was dem Bauhaus nicht gelungen war, schaffte Cassina mit der „iMaestri“-Collection: die Etablierung einer moralisch, kulturell, technisch und rechtlich abgesicherten nicht mehr Handwerk- oder Ingenieurmässigen, sondern künstlerischen Autorenschaft für Sessel und Sofas. Nach dem Modell Cassina&Le Corbusier wollte…

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