Inspektionsreisen durch die Stilwelt

Author

Jan - page 21

Jan has 159 articles published.

greetings from Abstieg

von
image

AUF EINE ZIGARETTE So, jetzt ist auch für die Mitarbeiter des Tabak-Konzerns Reynolds wahr geworden, was die Werbung in den 70er Jahren suggeriert hat: „Ich geh meilenweit für eine Camel Filter“, behauptete damals, wenn ich mich recht erinnere, ein cooler Typ, der natürlich damit klar machen wollte, wie gut genau diese Marke schmeckt. Heute gehen die Reynolds-Angestellten notgedrungen weit für eine Zigarette – in den Gebäuden ist das Rauchen demnächst verboten. Dort werden nun Menschen in kleinen Gruppen, im Sommer vor abweisenden grauen Bürohäusern oder Fabrikhallen, im Winter armselig frierend vor den Toren stehen und zitternd die benötigte Nikotinzufuhr mittels gierigem, schnellen Saugen an der Zigarette bewerkstelligen. Ein Anblick, der mich als ehemaligen Raucher immer wieder bedrückt und schockiert. Mein Glück, dass ich aufgehört habe, bevor es dermaßen bergab ging mit dieser Droge. Auch wenn mir noch aktive Raucher immer wieder versichern, dass man vor der Tür ganz „lustige Bekanntschaften“…

Keep Reading

greetings von der Steckdose

von
image

HOTEL-RÄTSEL Liebe Reisenden, wahrscheinlich spreche Euch allen aus der Seele, also insofern für alle ein alter Hut, trotzdem jetzt wenigstens einmal amtlich verewigt in diesem Weltblog: Es geht im Wesentlichen um das erstaunliche Thema „Hotels und Steckdosen“, genauer um die Frage: Warum gibt es eigentlich in Hotels entweder keine Steckdosen oder keine freien oder keine erreichbaren? Ganz sicher ist das Format dieses Internet-Auftritt zu begrenzt, als das Thema erschöpfend erörtern zu können, aber ein paar Gedanken dazu dürften erlaubt sein. Also zum Beispiel: Warum sind (vor allem in sogenannten Business-Hotels) immer alle Lichter an, und man hat eine schlaflose Nacht vor sich, wenn man nicht sofort energisch versucht, alle Lichter auszuschalten, im Zweifel durch Herausschrauben von Glühbirnen oder, wenn nichts hilft, durch Zerschneiden von Kabeln (nicht empfohlen, nur aus dramaturgischen Gründen erwähnt). Oder: Warum gibt es überall noch diese antiquierten Festnetz-Telefone, die irrsinnige Gebühren verlangen für einen Anruf zuhause – einer Nummer,…

Keep Reading

greetings from Wittenberge

von
image

  MEMO AN MICH Liebe Mitblogger und Mitleser, es muss dringend noch nachträglich gerühmt werden, was wir während unserer Tour mental nicht mehr leisten konnten – nämlich ein wenig stolz über unsere Leistung zu berichten, lieber Rolf, Deine Idee in die Tat umgesetzt zu haben und mit dem Fahrrad von Hamburg nach Berlin gefahren zu sein. Ein paar Tage (vier) und ein paar lädierte Knie (zwei) später hatten wir tatsächlich die Hauptstadt in Sichtweite. Ein befriedigendes Gefühl. Und unterwegs eine lehrreiche Tour. Dass Dörfer immer irgendwie verlassen erscheinen, bzw. während der Durchfahrt durchweg menschenleer, ziemlich depressiv hüben wie drüben (sagt man ja eigentlich nicht mehr), Tiefpunkt im ehemaligen Westen: Schnackenburg; die Erkenntnis, dass die DDR wohl DDR bleiben wird, jedenfalls, wenn man Orte wie Rathenow sieht, die mit billigen Brillengläsern für Fielmanns Reichtum gesorgt haben, aber ihre (wohl mageren) Gewinne garantiert nicht in die Verschönerung des Stadtbildes gesteckt haben. Oder eigentlich…

Keep Reading

Greetings from London Underground

von
IMG_1274

GLÜCKSACHE Ich stehe in meiner Lieblingsstadt an der U-Bahn-Haltestelle, an der Edgeware Road, wo man immer stehen muss, wenn man in Paddington Station vom Flughafen Heathrow ankommt und mit der sogenannten Circle Line die Stadt erobern will, aber leider feststellen muss, dass es sich eine Station später schon wieder hat mit dem „circle“, da ist er unterbrochen, man muss also aussteigen, hoch über eine alte eiserne Brücke die Schienen überqueren und wieder runter auf die nächste Plattform, wo dann eine andere Circle Line kommt und einen mit auf eine unterirdische Stadtrundfahrt nimmt. Wenn sie kommt. London-Reisende fürchten die Schilder, auf denen am Eingang jeder Station mit vielen „apologizes“ und „sorrys“ erklärt wird, dass heute leider nicht „good services“ auf dieser und jener Linie zu gewährleisten ist. Und auch nicht selten „no services“. Wenn ich ehrlich bin, wundert mich, dass es manchmal anders ist. Wenn man wie ich jetzt an der…

Keep Reading

greetings from Bordeaux

von
image

FUSELSTOFFE Ok, heute machen wir mal eine Weinprobe. Wir testen Weine aus dem Bordeaux. So richtig exklusiv. Geladen nur Journalisten und Blogger. Solche, die sich mit Wein auskennen. Angeblich. Und wir. Mein Mitblogger und ich. Wir sind ein bisschen aus Versehen hier. Nach einleitenden Worten des Conférenciers, der in der Folge den Wein konsequent in einen weissen Kübel spuckt, während wir natürlich wissen, was sich gehört, und immer brav austrinken, kommt die erste Überraschung. Aus dem Anbaugebiet, was die Franzosen wohl „Appellation“ nennen, wenn wir das richtig verstanden haben, aus dem die, wenn ich mich nicht irre teuersten und bekanntesten Weine, die Lafite und Latour und Lawasweissich heissen, und natürlich alle Chateuau, wie 95 Prozent aller französischen Weine in der Bezeichnung führen, sagt der Conférencier, oder war das Oscar Wilde, der das behauptet hat? Was wollte ich jetzt eigentlich sagen? Ach ja, wir sind schon bald beim dritten Weissen, da sickert…

Keep Reading

1 19 20 21 22 23 32
Go to Top