Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Rolf - page 15

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Dummes Geld

von
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GREETINGS VON DER COMMERZBANK Und schon wieder alles falschgemacht. Was musste ich letztes Jahr rund um einen Immobilienwechsel nicht alles meiner Sparkasse einreichen. Vermögensaufstellungen bis zurück zum ersten Taschengeld, Hauspläne bis zur Tapete, Energienachweise bis zum Zweitakku.Wäre ich doch zur Commerzbank gegangen mit ihrer neuen Easy-Philosphie. Netter und formloser gehts ja nicht mehr. Ist da im Schaufenster nur was vom letzten Kindergartenbesuch hängengeblieben? Oder vom Brainstorming für Nachwuchsbanker? Für mich jedenfalls: Einmal Luxusgeldbecher ohne Tilgung, bitte.   Teure Grüsse von ROLF    

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Vom hygienischen Fortschritt

von
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GREETINGS VOM PORZELLAN Achtung, Achtung, eine Weltexclusivgeschichte aus der High-Tech-Stylewelt. Neulich bei einem meiner nostalgischen Redaktionsbesuche. Kaffee gabs – in einer expressionistischen Tasse, die mir bekannt vorkam, obwohl ganz neu, vom Frühjahr 2015. Was ja in Redaktionen schon mal nicht selbstverständlich ist. Meist findet man in der Teeküche eher Becherstapel mit Aufschrften wie „Cuba“, „TUI-FLY“, „RTL“ oder „Teekampagne 1992“ – Beweise journalistisch-umweltbewusster Nachhaltigkeit, die erst schwächer wurde, seit Redaktionen zur Verschlankung einmal pro Jahr umziehen. Der Becher also: feinstes Porzellan mit etwas übertrieben geschwungenem Henkelband und einem Werbeaufdruck „ISH 2015“ – was bewies, dass die Redaktion ihre Reakteure immerhin noch Reisen nach Frankurt ermöglichte, zur weltgrössten Sanitärmesse. Womit ich, hier zum erstenmal öffentlich gemacht, bei meiner geheim-privaten Sammlung bin: „Fragen aus meinem Leben, die ich besser nie gestellt hätte“. Eine der folgenschwersten betraf nämlich jene Firma – ich muss den Namen verschweigen, warum, wird der Leser am Ende verstehen – jene Firma, die als einer der…

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Reich durch Regen

von
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GREETINGS ANS SCHLECHTE WETTER Heute in unserer Dauerserie „Stilvolles Leben“ die delikate Frage: Wie tröstet man jemanden, der unter schlechtem Wetter leidet? Man schreibt natürlich nicht, daß man selbst am offenem Fenster sitzt und die Rollos ‚runterlassen musste, weil sich die Sonne zu sehr im Monitor spiegelt. Besser wäre es, eine Geschichte erzählen, wie früher Kindern, den Trost also sozusagen tröpfchenweise verteilen. Und Storytelling ist ja, zumindest außerhalb von Verlagen, ohnehin gerade das ganze grosse Patent-Tool. Meine Schlechtes-Wetter-Ist-Gar-Nicht-So-Schlimm-Geschichte beginnt mit mehrfachen,  verkehrstechnisch immer etwas mühevollen Reisen in den Raum Gummersbach/Lüdenscheid/Radevormwald im sogenannten „Bergischen Land“. Nie dagewesen? Muss man auch nicht unbedingt. Jedenfalls liegen hier ganz nah viele Firmen beieinander, die alle Konkurrenten sind – gerade weil sie das buchstäblich austauschbar gleiche herstellen: Steckdosen und Schalter. Was das mit Wetter zu tun hat? Nichts – das dachte ich auch lange. Aber manchmal kommen bahnbrechende Erkenntnisse an Orten und zu Zeiten, an denen man sie nicht erwartet. All…

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Bänke in Ketten

von
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  GREETINGS AUS OLDENBURG Nolde kam nur bis Oldenburg. Diesen wunderbaren Satz hat der Emder Henri Nannen gesagt, der gleiche, der sein Leben lang gesagt hat, er hätte den Stern erfunden. Und, so las ich neulich nochmal im Stern: das bleibt auch so. Was kann ein Nannen dafür, daß es in den dunkeln 40ern schonmal ein verdammt ähnlich aussehendes Blatt gab und sich frecherweise auch schon Stern nannte.  Oldenburg also, gilt ausserhalb von Oldenburg wegen seiner Ostfriesland-Umgebung ein wenig als provinziell, ist aber in Wirklichkeit eine sehr lebens- und liebenswerte Stadt. Wenn es so etwas wie eine Schnell-Checkliste für Lebensqualität in Deutschland gibt, dann wäre meine persönliche so: Städte mit unter 1 Mio Einwohnern, die sowohl Residenzstadt waren, Unistädte sind und nicht allzusehr zerbombt wurden – all das zusammen macht ziemlich wahrscheinlich schon eine recht sympathische Alltagsmischung aus Grün-, Kultur- und Gastro-Angebot aus.  All dies gilt für eine Stadt wie Oldenburg. Stutzig…

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Ein verlorener Abend

von
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GREETINGS AUS DER LANGEWEILE Zwei und eine viertel Stunde – was kann man darin und damit nicht alles machen. Fußballweltmeister kann man werden oder im Vapiano nacheinander die Pizza-, die-Salat- und die Getränketheke besuchen oder von Hamburg bis ins Brauhaus nach Bleckede radeln. Man kann also viel Spaß haben. Genau das Gegenteil war mein Abend gestern. Mein Fehler: mir die Apple-Neuigkeiten im Lifestream anzusehen. Neuigkeiten, werden Klügere als ich jetzt fragen – welche Neuigkeiten? Man soll in Zukunft auf dem iPhone zwei Fenster nebeneinander öffnen können und Musik nicht nur kaufen, sondern wie bei Spotify auch streamen können –  insgesamt ein news-Wert von, sagen wir, aufgerundet fünf Minuten. Stattdessen durfte ich mir aufgekratzte kalifornische Millionäre unter offensichtlich verschieden wirkenden Doping-Einflüssen in endlosen Steve-Jobs-Imitatiosvarianten ansehen. Irgendwas läuft da ziemlich schief. Jobs‘ Genie bestand ja gerade darin, aus einer unendlichen Fülle technischer Möglichkeiten simple, klare, faszinierende Dinge herauszufiltern. Seine Nachfolger machen das Gegenteil – und sie scheinen es…

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