Färschtet Aisch nedd!
GREETINGS FROM HESSISCH WEIHNACHT Gibt es in Kirchen eigentlich Hausverbot? Ich glaube, in dieser kleinen romantischen im hessischen Trebur habe ich es, seit gestern Abend. Obwohl ich unschuldig bin – und nur weil ich einen Lachanfall bekommen habe, der sich nicht mehr stoppen ließ. Als Ehemann einer Hessin bin ich über die Jahre zwar an den durchaus charmant-melodiösen hessischen Sprachsound gewöhnt – Anfänger, wie ich auch mal einer war, bekamen den Grundkurs mit dem Blauen Bock und den Mainzer Büttenreden -, und ich weiß inzwischen: fortgeschrittene bzw. nie-weggegangene Eingeborene können mit den fünf Singsangsilben „Ä Guuuude!“ und „Ei wie?“ durch einen ganzen 24-Stunden-Tag kommen und dabei alles wichtige gesagt haben. Gestern aber, an Heiligabend, war es für meine nicht-hessischen Ohren dann doch zuviel weichgeschliffener Regionalton. Als nämlich die lokale Pfarrerin zur Weihnachtsgeschichte vorstieß (rekonstruiert nach bestem Wissen und Gewissen): Färschtet Aisch nedd! Isch verkündische Aisch grose Freut: Aisch is heit der Heiland geborn! Entschuldigung bitte, liebe hessische…