Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Words - page 8

Goodbye, verrückte Männer

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GREETINGS FROM MAD MEN Jetzt ist’s also endgültig aus mit Don Drapers immer wieder verlängerten Agenturabenteuern aus der Madison Avenue. Und wenn ich aus ihnen eines gelernt habe, dann daß in Sachen Abschied-Von den-Guten-Alten-Allmachtsphantasien-Zeiten die Werber den Journalisten ja eigentlich nur vorausgegangen sind. Aber schön wars doch. Mein letzter Chefredakteur hatte sich seine Bürotür noch blaugrau streichen und seinen Namen in Versalien darauf setzen lassen wie der charismatische Fernsehwerber. Hat auch ein paar Jahre super funktioniert. Blöd nur, daß jetzt sogar das ganze Redaktionshaus verkauft werden soll, inclusive stylischer Madison-Avenue-Tür – schöpferische Zerstörung. Werbe-Grüsse sendet ROLF

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Hackerangriff

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  greetings from NSA, BND, ETC. Tausende von greetingsfrom-Fans haben es wohl erst für einen dummen Scherz zum 1. April gehalten. Wie wir. Just an diesem leidlich spaßigem Tage wurde die beliebte Grußseite vom Netz genommen. Ein ganz schlechter Scherz. Was war passiert?  Das lässt sich leider nur noch vage rekonstruieren. Fest steht: Es gab einen gezielten Hacker-Angriff auf unsere Seite, zweifelhafte (Spam-)Mails wurden von unserem Account versandt, so dass sich der Provider genötigt sah, durch Sperrung der Seite dem unverschämten Treiben ein Ende zu bereiten. Wer dahinter steckt? Man muss ja nur die Nachrichten aufmerksam verfolgen. Beweisen können wir natürlich nichts, aber verständlich, dass sich die NSA nicht nur bei traditionellen europäischen Wirtschaftsunternehmen ein bisschen umsehen wollte, sondern auch international gefragte Erfolgs-Blogs ein wenig, na sagen wir nicht gleich sabotieren, aber doch irritieren wollte. (Wohl mit gütiger Hilfe des BND, der bestimmt noch sauer waren über Rolfs Beitrag zu ihrem neuen Schießscharten-Gebäude im Bild unten und sich jetzt…

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Reich mit Würde und Könnte

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GREETINGS VOM DEUTSCHLEHRER „greetings from“ fände er „widerlich“ – weil ohne Not englisch. Wie ungerecht. Es war doch gerade sein Fremdsprachentalent, das Wolf Schneider gleich in den ersten Nachkriegstagen eine Lebensperspektive bot – als Dolmetscher bei BMW. Die erste Text-Station eins Sprachverliebten. Oder sollte ich eher schreiben: eines Sprachversessenen und Pedanten? Ein „Arschloch“ hat Henri Nannen ihn gennant und Schneider zitiert das stolz in seinen Lebenserinnerungen. Ich hab‘ sie gerne gelesen, wenn auch mit sehr gemischten Gefühlen – man muss sich sehr an seinen selbstgerechten und oft arroganten Grundton gewöhnen. Faszinierend fand ich dann aber doch einiges. Wie durchlässig und zufällig doch die Medien-Anfangsjahre der Bundesrepublik waren (Wolfram Siebeck hatte einen vergleichbaren Karrierestart, er begann als Zeichner für die WAZ und entdeckte dann seine Leidenschaft und seine Marktlücke „Besser Essen“). Wie leicht auch ein ehrgeiziges Supertalent in Karrieresackgassen geraten kann (wie Schneider bei Springer) und sich dann auch ein teuer eingekaufter Chefredakteur zwischen allen Stühlen wiederfindet. Und wie man sich dann möglichst nicht zulange leid…

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Verehrtes Westberliner Publikum

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GREETINGS VON VORGESTERN Ein Geständnis vorweg: Die sogenannte „Hommage“ an Harald Juhnke, der vor zehn Jahren starb, habe ich mir vor allem aus Neugier angeschaut. Ich wollte sehen, ob noch was da ist vom berühmten Westberliner Boulevardflair, jahrzehntelang gefeiert vom örtlichen Feuilleton, das in seinen freundlichen Premierenberichten eigentlich nur die Namen Juhnke, Wolter, Pfitzmann, Spier und Völz austauschen musste, so gemütlich war’s. Und tatsächlich: es war auch gestern Abend  noch gemütlich im Wintergarten-Varietè. Wenn man gemütlich als anderes Wort für provinziell, bieder und unterfordernd sieht. Wer klatscht, wenn Gunther Gabriel sich als der Produzent von Juhnkes letzten Musiktitel selbst lobt  – nur leider sei  „der Harald“ vor den Aufnahmen gestorben -, dem kann man wohl alles erzählen. Umgekehrt, liebes rührseliges Westberliner Publikum, bitte mal merken: Wenn ein ganzer Abend dem Andenken eines Gestorbenen gewidmet ist und die Witwe im Saal begrüsst wird – DANN klatscht man… Kopfschüttelnde Grüsse sendet ROLF    

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Ohne Worte

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GREETINGS AUS DER HEIMATSTADT Lieber Rolf, long time no hear und auch kein freitägliches Wochen-Bulletin aus Deiner neuen Heimat Potsdam bekommen, also gehe ich mal ein bisschen in Vorleistung. In unserem angedachten Städtevergleich Potsdam versus Hannover habe ich mich mal vor Ort in meiner Heimat umgeschaut und werde Dir, quasi als absichtliches Eigentor ein schickes 1:0 gegen Hannover vorlegen. Beim frühstücklichen Blick in die von mir ehemals geschätzte und als seriös empfundenen Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ), die ja einst in dem von mir noch geschätzteren Anzeiger Hochhaus in Hannover residiert hat (darüber habe ich hier ja schon mal geschwärmt), ist mir doch fast das Brötchen im Halse stecken geblieben; und das gleich mehrfach. Ich glaube im Feuilleton haben sie folgende Nachricht fabriziert: In der Überschrift  verkündet sie langatmig die Absage der „Heute-Show“ , um dann im Lauftext neben dem Foto des Moderators Oliver Welke und geschlagene sechs Zeilen darunter noch vom…

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