Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Stops - page 10

Wasserstadt Hamburg

von
GF_Alster

GREETINGS FROM SELBSTBETRUG Zu den Zaubertricks von Hamburg gehört die Art, wie man dort mit dem Wasser umgeht. Moralisch wie strafrechtlich gesehen liegt das zwischen sehr unhanseatischer weil betrügerischer Bilanz und  Konkursverschleppung aus Selbsttäuschung. Einerseits kriegt sich das offizielle Hamburg gar nicht mehr ein vor lauter nassem Eigenlob – Die Stadt im Strom, Der Hafen als Tor zur Welt, Mehr Brücken als Venedig -, das andere Extrem aber merkt man jeden Sommer. Hamburg liegt am Wasser und hat einen grossen aufgestauten See, der bis in die City reicht, aber es gibt in Deutschland wohl keinen geographischen Punkt, der weiter entfernt ist von einer offenen Bademöglichkeit. Nun kann Hamburg ja nicht dafür, daß es bei früheren Eiszeiten naturseemäßig nicht ganz so gut wegkam wie Berlin oder München, wo man sich nach höchstens einer Stunde an einem einladenden Badeufer in die Menschenmenge oder in die Wellen fallen lassen kann. Dass sich aber sogar eine Nur-Noch-Geldstadt wie Zürich eine schwimmende…

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Kreativ zur Kohle

von
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GREETINGS FROM STRASSENRAND In meiner Jugend habe ich mal, ich glaube, es war im legendären „Playboy-Berater“, natürlich der Hauptgrund, warum ich mir hin und wieder diese Zeitschrift zugelegt habe, die Lebensweisheit aufgeschnappt: „Trinkgeld gebe man entweder zum Bestechen oder zum Belohnen“. Das klang mir einleuchtend, ich habe mich aber dann doch nicht dran gehalten und gebe es eigentlich immer, auch wenn manchmal ganz und gar ungerechtfertigt. Ich meine, im gleichen Kontext wurde damals auch postuliert, Bettlern nur dann etwas zu geben, wenn sie dafür etwas anbieten, etwas aufführen zum Beispiel. Auch das fand ich eigentlich nachvollziehbar, halte mich aber ebensowenig dran und gebe mal ‚was und mal nix, ohne ersichtliches Konzept. Seit einiger Zeit bemerke ich aber einen Trend im Bettlerwesen, der mich zum Schmunzeln bringt und deshalb von mir gern monetär belohnt wird. Neulich sah ich in Hannover eine Art kleiner Installation, die mir hinsichtlich Originalität und Ehrlichkeit (und Bedienen…

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Wasserspiele

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GREETINGS AUS DEN TROPEN Dass das Wetter in Hamburg bisweilen zu einer, sagen wir mal, erhöhten Luftfeuchtigkeit neigt, die sich in etwa 105 verschiedenen Arten von Regen niederschlägt, kann man ja wohl als bekannt und unwidersprochen voraussetzen. Dieser Sommer hat aber noch ein weiteres Phänomen in dieser Kategorie hervorgebracht, das selbst hartgesottenen Hanseaten ein Staunen ins Gesicht zauberte. Den Starkregen. Ich rede jetzt nicht von Starkregen, wie ihn vielleicht gerade zu Besuch weilende Potsdamer auch kennen könnten. Sondern von Richtigstarkregen. Etwa der Art, dass man sich ernsthaft überlegt, ob man nicht doch besser beizeiten mit dem Bau eines grossen Holzbootes hätte beginnen sollen. Die Regen kommen, wie es sich für eine Stadt in den Tropen gehört, nachmittags pünktlich so gegen fünf. (Ich weiss, in den Tropen ist eher vier Uhr die Zeit des grossen Gusses, aber Hamburg ist in dieser Klimazone ja noch ein Neuankömmling und hat die Integration vor allem…

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Berliner Mischung

von
GFSchloss2

  GREETINGS VOM NEBENEINANDER  Zum süsssauren Charme von Berlin gehört das aufregende Neben- oder auch Durcheinander von Dingen, welches, wenn man es wollte und plante, so nie hinkriegen würde. Ein fehlender grösserer Flughafen wird Jahr um Jahr nicht fertig, ein nicht ganz so dringendes Schloss, das seinen letzten gekrönten Bewohner 1918 verlor, liegt aber gut im Zeitplan. Mit Glück – oder muss es hier heissen: Pech? – wird es sogar eher wiedereröffnet,  als man mit den Überlegungen fertig ist, was man damit genau anfangen will, an so prominenter Stelle. Bis noch in die 90er stand hier der DDR-Palast-der-Republik, der wegen Asbest erst saniert, dann aber doch abgerissen wurde, während das Westberliner ICC  zwar ebenfalls wegen Asbest stillgelegt werden musste, jetzt aber als Zwischenstation für Flüchtlinge gut genug ist – auch weil man noch nicht weiss, was später mit ihm geschehen soll. Mit Pech – oder muss es hier heissen: Glück?  – muss auch die im Herbst fällige…

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Cappucci-NO!

von
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GREETINGS VON DER HAMBURGER GASTRONOMIE Lieber Rolf, wie besonders feinfühlige unter unseren Lesern eventuell hier und da einmal zwischen den Zeilen herausgehört haben können, bin ich nicht der allergrößte Fan, dessen, was man grob unter dem Sammelbegriff „Hamburger Gastronomie“ zusammenfassen kann. Obwohl der Begriff schon an Moselpackung grenzt, könnte er doch suggerieren, diesem Gewerbe ginge es in irgendeiner Weise um Gäste. Leider eher nicht, höchstens beim Bezahlen, da dann aber gern umso mehr, wie Du ja weisst. Die verschiedenen Klippen in den diversen Einrichtungen habe ich Dir ja schon des öfteren live veranschaulichen können, etwa, welche Überforderung es bedeutet, wenn drei verschiedene Kunden (das Wort Gäste wäre hier fehl am Platz) drei verschiedene Getränke bestellen oder wenn sich mehr als fünf, sechs Menschen auf einmal entschliessen, ihren Durst in ein und derselben Einrichtung löschen zu wollen. Oder ganz fatal, wenn man bei einer Bedienung bestellt, die sich gerade auf dem Weg in den Biergarten…

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