Inspektionsreisen durch die Stilwelt

Tag archive

Berlin - page 8

Männer first

von
Brigitte2

GREETINGS VON DEN PIONIEREN So, lieber Reporterfreund Jan, selbst hier bei GreetingsFrom, bekannt für seine Gender-Korrektheit und Frauenfreundlichkeit, müssen wir uns heute zur Ausgewogenheit mal kurz stolz zurücklehnen. Erinnerst Du Dich an unseren Supercoup im letzten Sommer im Ostberliner Plänterwald?  Leider müsste ich ehrlicherweise und genauer sagen: DEIN Soupercoup. Ich wollte für Dein A&W-Magazin eine Architektur-entlang-der Spree-Geschichte machen und das war Dir zu langweilig und irgendwie hast Du es geschafft, einen verlassenen Vergnügungspark in das Thema reinzuschmuggeln, was mit Architektur und mit Wohnen eigentlich soviel zu tun hat wie offene Grundrisse mit Karrusselfahren. Leider gab es nirgendwo eine Fotogenehmigung und so sind wir irgendwie über einen Zaun gestiegen und fühlten uns verwegen wie Woodward und Bernstein im Dienste der Style-Geschichte. Erst recht als uns zwei uniformierte Damen verscheuchten, als seien wir dekadente Westagenten im volkseigenen Spasspark. Jetzt, Monate später, ist unseren Entdeckerspuren die BRIGITTE gefolgt und hat vor den immer noch einsamen Riesenrad- und Achterbahn-Kulissen ihre Sommermode fotografiert. All…

Keep Reading

Der Arsch von Berlin

von
Kulturforum2

GREETINGS VOM KULTURFORUM Würden Sie hier jetzt gerne sein, als Besucher, als Flaneur? Mein Hund jedenfalls hat sein Urteil schnell gefällt: Bloss weg hier! „Der Arsch von Berlin“, so soll vom legendär-schnoddrigen Volksmund anfangs das Bodemuseum in Mitte genannt worden sein (das vom Schloss her gesehene Ende der Museumsinsel); heute darf, nein: muss man das „Kulturforum“ am Tiergarten so beschreiben. Ein Sammelsurium lieblos abgestellter Konzerthallen, Bibliotheken und Museen, von denen es noch bei jeder Grundsteinlegung euphorisch hiess, was hier doch für ein toller Platz entstünde. Ein „städtischer Hain“ sollte es sein, ein „Ort für das Schauspiel des städtischen Lebens“, ein „Gelenk zwischen der historischen Mitte und dem neuen Zentrum im Westen“. Nichts davon ist er je geworden. Um ein Fußballklassikerwort abzuwandeln: Erst hat es nicht funktioniert, dann ist es langsam schlimmer geworden. Am Ende (also ewig lange Jahre bis jetzt), mochten nur noch Rollerskater den Platz benutzen, bis es selbst ihnen hier, trotz Scharoun’scher Philharmonie und Mies’scher Nationalgalerie, trotz…

Keep Reading

Den Wald vor lauter Bäumen

von
image

GREETINGS TO DAVID CHIPPERFIELD Bis zum Ende des Jahres kann man noch die Neue Nationalgalerie in Berlin besuchen, dieses wunderbare Bauwerk der Moderne, das der große Ludwig „less is more“ Mies van der Rohe der Hauptstadt hinterlassen hat. Danach schließt sie für ein paar Jahre zwecks Renovierung. Die übernimmt David Chipperfield, britischer Architekt mit Sitz auch in Berlin, der schon mit der gefühlvollen Instandsetzung des Neuen Museum ebendort sein Händchen für historische Substanz bewiesen hat. Bis zur Schließung ist noch in der charismatischen Halle über Straßenniveau (der Großteil des Museums ist bekanntlich unterirdisch (gelegen)) eine Installation des Restaurierungs-Architekten zu sehen. 143 entrindete Baumstämme nehmen das quadratische Grundraster der Halle auf und stehen da jetzt eindrucksvoll rum. Das sieht ganz imposant aus und ist gut für viele „Ahs“ und „Ohs“. Dagegen ist nicht viel zu sagen. Nimmt man aber das Begleitheftchen zur Hand, wird es einigermaßen abenteuerlich. Das beginnt schon mit dem Titel der…

Keep Reading

Berlin & Berlin

von
SpreeNeu

GREETINGS IM FLUSS Ein Bootsausflug auf der Spree, kurz vor der Oberbaumbrücke. Vor 25 Jahren gehörte das Wasser hier zur DDR und das Kreuzberger Ufer war Westberlin. Keine Sorge, das wird hier kein nostalgisch-dramatischer Mauerfall-Blog, dazu gibts gerade genug spannende Fernsehwiederholungen. Dafür aber ein Hinweis in eigener Sache. Blogger-Freund Jan und ich sind eine andere Berliner Grenzlinie abgelaufen, sie kann vielleicht nicht überall mit der Dramatik der Mauer mithalten, aber sie ist aufregend in einem ganz anderen, positiven Sinn: Das Nebeneinander aus Brachen, Speichern, Hafenanlagen, City-Palais und alten und neuen Schlössern entlang der Spree bietet einen sehr vitalen Querschnitt durch die Stadt und ihre verschiedenen Szenen. Wer uns begleiten will, kann das in der aktuellen Ausgabe 6/2014 von „A&W Architektur & Wohnen“ tun  oder hier auf deren website. Berliner Grüsse sendet ROLF PS: Zuviel Berlin hier im Blog? Das ist noch nichts gegen nächstens Jahr – dann ziehen wir ganz nach Berlin, bzw. genauer: nach Potsdam. Nein,…

Keep Reading

Tanzen nach dem 13. August

von
IMG_9265

  GREETINGS VOM MAUERBAU Ein junges Paar tanzt temperamentvoll vor einer Mauer. Ein Amerikaner in Paris? West-Side-Story? Nein, der DDR/Defa-Film „Revue um Mitternacht“. Heute zurecht vergessen, zu mir kam er nochmal als Werbebeilage der „Super-Illu“, die ihren Lesern ab und und zu einen nostalgischen Ost-Film spendiert. Für arrogante (also meine) Westaugen ist der Film ein fast rührend bemühter Versuch, Weltniveau irgendwie auf deutsche Art nachzuspielen. Artur Brauners CCC-Studios haben das gleichzeitig einige Kilometer weiter westlich in alten Gaswerkhallen bei Spandau ähnlich gemacht; da hiessen die Filme dann „Und abends in die Scala“ oder „Liebe, Tanz und 1000 Schlager“ „Revue um Mitternacht“  erschien 1962, gedreht auf Agfa-Film aus Wolfen in Breitwand-Totalvison und mit einem so jung  noch nie gesehenen Manfred Krug. Das interessante aber, was in keiner Filmkritik steht, habe ich jetzt nur zufällig entdeckt: Teile der Tanzszenen und auch das Happy End spielen vor einer gemalten Grossstadtkulisse, die eindeutig anders aussieht als sonst. Der Platz endet nicht an Häusern, sondern…

Keep Reading

1 6 7 8 9 10
Go to Top