Inspektionsreisen durch die Stilwelt

Monthly archive

Oktober 2014 - page 2

Der menschliche Faktor

von
AppleSchiller

GREETINGS FROM XXL Wie dünn ist dünn und wie gross ist gross? Das mit den Zolls und den Inches habe ich sowieso nie verstanden, und vielleicht kann man es auch gar nicht verstehen, weil alles relativ ist. Unseren 40-Zoll-Fernseher zuhause empfinde ich als ein grandioses Beispiel meiner Bescheidenheit (vom Bild her sage ich: geht gerade noch; weniger wäre ein Radio), meiner Frau dagegen ist er, gender- und geschmacksbedingt, natürlich viel zu gross. Umgekehrt ist das neue Samsung-gerundete-super-slim-iPhone 6 so dünn, daß ich es nur mit seinem Ledercase halten kann, ohne daß es mir durch die Finger rutscht. Die Krümmung des Leders schafft dabei nicht mal mehr die Dünnheit des Telephons und steht über. Was nicht nur desigmäßig ein wenig schizophren ist, weil man dadurch z.B. die virtuellen App-Symbole nur schwer über diese Hardware-Kante schieben kann – das iPhone ist inzwischen zu less für das more an notwendiger Ledersteifigkeit. Soweit meine persönliche case-study (- kleiner…

Keep Reading

greetings from metaphors

von
image

MUNDART „Things (or pictures) I’ve never seen before“ – für so was hat jeder aufmerksame Reisende durch die Welt des Stils ja wohl ein besonderes Plätzchen in den Vitrinen des Gehirns, Abteilung „Memories“. Kann natürlich schon passieren, dass man da was als erstmalig entdeckt, was für alle anderen längst ein alter Hut ist. Ging’s mir so mit diesem Fund? In Vorträgen über visuelle Rhetorik anlässlich der inflationären Preisverleihungen im Grafik-Business ist ja gern von sprechenden Bildern die Rede. Nun denn: Was will die Britische Zunge uns sagen? Ganz aktuell: „Ätsch, Schottland, ätsch“? Oder, just opposed: „Leck mich, Grossbritannien“? Oder: „Vorsicht, spricht mit fremder (falscher) Zunge“? Oder was? (Ihr sollt es natürlich erfahren, liebe Mit-Blogger und Leser: Es ist der Ausschnitt eines Werbeschildes für Sprachunterricht an der zentralen Busstation eines Plattenbau-Vororts von Szczecin (Stettin), Polen. Internationale greetings from Heiner  

Keep Reading

greetings von der Steckdose

von
image

HOTEL-RÄTSEL Liebe Reisenden, wahrscheinlich spreche Euch allen aus der Seele, also insofern für alle ein alter Hut, trotzdem jetzt wenigstens einmal amtlich verewigt in diesem Weltblog: Es geht im Wesentlichen um das erstaunliche Thema „Hotels und Steckdosen“, genauer um die Frage: Warum gibt es eigentlich in Hotels entweder keine Steckdosen oder keine freien oder keine erreichbaren? Ganz sicher ist das Format dieses Internet-Auftritt zu begrenzt, als das Thema erschöpfend erörtern zu können, aber ein paar Gedanken dazu dürften erlaubt sein. Also zum Beispiel: Warum sind (vor allem in sogenannten Business-Hotels) immer alle Lichter an, und man hat eine schlaflose Nacht vor sich, wenn man nicht sofort energisch versucht, alle Lichter auszuschalten, im Zweifel durch Herausschrauben von Glühbirnen oder, wenn nichts hilft, durch Zerschneiden von Kabeln (nicht empfohlen, nur aus dramaturgischen Gründen erwähnt). Oder: Warum gibt es überall noch diese antiquierten Festnetz-Telefone, die irrsinnige Gebühren verlangen für einen Anruf zuhause – einer Nummer,…

Keep Reading

Das Ende der Welt

von
IMG_9766

GREETINGS FROM NOWHERE Die Po-Ebene? Reisfelder in Laos? Nö, die Elbwiesen gegenüber Dömitz. Ein absurder Ort. Die Brückenbögen führen ins Nichts, Wind pfeift durch den gemauerten Torbogen am Deich. Hier ist Niedersachsen, drüben Mecklenburg, die Elbe war hier das, was die Mauer in Berlin war, die deutsch-deutsche Grenze. 1978 liess die Bundesbahn ihren Elb-Teil abreissen, die DDR 1987die Reste der östlichen Drehbrücke; stehen blieben von den früheren 1000 Metern – es war mal die längste Eisenbahnbrücke Deutschlands – immerhin noch 550, vom Deich bis zur Fahrrinne. Die ideale Filmkulisse  – aber sonst? Ihre wichtigste Funktion hat das langsam vor sich hinrostende Brückenfragment nämlich ausgerechnet mit der Wiedervereinigung verloren. Bis dahin war sie so etwas wie ein sehr bildstarkes Mahnmal der Teilung. Heute teilt sie das Schicksal mit dem nahen Ort Schnackenburg. Als hier die Welt zuende war, kamen wenigstens noch Besucher, um sich das Niemandsland anzuschauen, seit sich die Grenze aber öffnete, ist hier einer der einsamsten Orte…

Keep Reading

Go to Top