Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Jan - page 29

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greetings from Big Bubble

von
Dark Big Bubble

AUFGEBLASEN Das hinreißendste, bezauberndste und poetischste Designobjekt ist, das weiß ja jedes Kind, die Seifenblase. Leider auch ein ziemlich vergängliches. Aber das macht ja vielleicht gerade den Reiz aus. Meine Kindertage sind zwar schon eine Weile vorbei, auch die meiner seifenblasenden Kinder, das heißt aber nicht, dass ich nicht immer noch mit glänzenden Augen zuschaue, wenn zum Beispiel Straßenkünstler in Fußgängerzonen Riesenblasen in die Lüfte schicken. Noch freudiger nehme ich zur Kenntnis, dass es offenbar bei ambitionierten Jungdesignern eine Rückbesinnung auf dieses Kultdesign gibt. Seit neusten auf dem Markt ist die Leuchte „The Big Bubble“ des niederländischen Designers Alex de Witte, die von der belgischen Firma Dark produziert wird. Eine in Glas eingefrorene längliche Seifenblase, die ich sofort bei mir zuhause aufhängen möchte. Dafür muss ich allerdings noch soforter umziehen in eine Wohnung mit höheren Decken. Egal. Die Krönung diesbezüglicher Designtendenzen ist allerdings wieder einmal der schwedischen Gruppe Front gelungen,…

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greetings from London

von
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STEMPELN STATT STAMMELN Ja, ja, lieber strenger Designpurist, ich sehe schon die Kommentare vor mir (bitte unten im entsprechenden Feld eintragen): überflüssig, nicht ernsthaft, effekthaschend und so weiter. Kann man so sehen. Andererseits: Wo, wenn nicht in einem führenden Stilportal wie diesem Blog kann man jungen Kreativen ein besseres Forum geben? Zum Beispiel einem meiner heimlichen Lieblinge, dem Londoner Dominic Wilcox. Der hat, vielleicht sein bekanntestes Werk, die „War Bowl“ erschaffen, eine Schale aus zusammengeschmolzenen Plastiksoldaten. Die rote Version ist die „Battle of Waterloo Bowl“, in der britische Artillerie und französische Infanterie wie auf dem Schlachtfeld nebeneinander liegen. Makaber und wohl britischem Humor einzuordnen. Überhaupt hat er ein feines Händchen mit Beklemmungen und Schrecken umzugehen. Sein „Bett“ hat eine Matratze, auf der man genau in einer Position schlafen kann – seitlich in Embryo-Haltung. Am besten zu gebrauchen sind aber wohl Exemplare aus seiner Stempelserie „Honesty Stamps„. Deren zutreffende Gemeinheit wird…

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greetings from Timbuktu

von
timbuktu bild

TIEFSCHÜRFEND Lieber niveauvoller Leser, ich gestehe lieber gleich: Ich bin nicht in Timbuktu und ich war auch noch nie dort. Ich musste aber irgendwie Aufmerksamkeit erregen. Timbuktu, dachte ich, zieht auf jeden Fall. Ist einer meiner Sehnsuchtsorte, ich weiß gar nicht warum. Und bestimmt nicht nur meiner. Jedenfalls, hätte ich ehrlich angefangen, wären jetzt wahrscheinlich schon die letzten unserer unzähligen Leser ausgestiegen. Das heißt, ich muss mich jetzt beeilen. In Wahrheit geht es um eins meiner Lieblingsthemen, wie ich schon in meinem Beitrag „greetings from Calau“ ausgeführt habe. Die Entdeckungsreise zum Tiefstpunkt des Niveaus. Ich glaube, jetzt bin ich einen guten Schritt weiter gekommen. Eher aber auch schon, wie in Comics gern gesehen, zwei drei Schritte über den Abgrund hinaus. Also bringen wir es hinter uns. Gerade wieder entdeckt – zum gewählten Thema der Limerick: When Tim and I to Brisbane went, we met three ladies cheap to rent. They…

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greetings from Kaffeehaus

von
Kaffeehaus 1

AUFGESPIESST UND EINGEKLEMMT Es gibt Erfindungen und Entwicklungen, die sind gut so wie sie sind – wie ich vor nicht allzu langer Zeit in der mir unverständlicherweise weitgehend unbeachteten Traumsequenz „Die Unverbesserlichen“ in meiner Hauptberufs-Publikations-Plattform Architektur & Wohnen (5/2012) ausführlich dargestellt habe. Aber es gibt auch andere. Solche, die von Beginn an eine Katastrophe sind – ich spreche jetzt nicht von Weltuntergangsszenarien wie Dieter Bohlen oder Dschungelcamp. Es geht heute um ein allen Moden und Jahrzehnten trotzendes Utensil gepflegter Cafés, Kaffeehäuser, Bistros: den Zeitungsbügel. Oder heisst es -klammer? Oder -halter? Es scheint ja schon mal was nicht zu stimmen, wenn so einem Ding keine eindeutige Bezeichnung zuzuordnen ist. Man mag diesem Utensil  vielleicht zugute halten, immerhin die Zeitungen griffbereit an Garderobenhaken platzieren zu können, aber was sag ich – zugute halten? Was haben sie denn am Garderobenhaken zu suchen? Wo sollen denn Mäntel und Jacken dann hin? Drüber gehängt werden,…

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greetings from Flughafen

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JETLAG Wenn einer eine Reise tut, … Das gilt vor allem, wenn er sich zu einer Flugreise entschliesst. Ich lese gerade „Black Box BER“, ein ganzes Buch als Replik des Architekten Meinhard von Gerkan auf die zahlreichen Anschuldigungen aus Politik und Medien, er habe den Berliner Großflughafen verpfuscht. Das wird ja wohl ohnehin kaum jemand ernsthaft glauben. Ich meine, es ist sein soundsovieltes Flughafenprojekt, alle funktionieren einwandfrei, vor allem Tegel gilt seit den 70ern als Musterbeispiel für ganze Flughäfen-Generationen. Zum Vergleich: Der Wieder-Aufsichtsrats-Vorsitzende Klaus Wowereit, bekannt für Champagnergenuss aus Damenschuhen und cholerische Ausbrüche, beaufsichtigt seinen ersten Flughafen. Soll ihn beaufsichtigen. Aber darauf wollte ich eigentlich gerade gar nicht hinaus. In dem Buch beschreibt von Gerkan am Beispiel vom neuen Flughafen Hamburg, wie sein Büro in drei Terminals die rasche Abwicklung der Passagiere, Check-in, Security, Got-to-Gate, Bording mit kurzen Wegen geplant hat, aber von den Betreibern genötigt wurde, die Fluggäste durch…

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