Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Jan - page 25

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greetings from Banksy

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  FEINE GESELLSCHAFT Ok, ich muss zugeben: Eine lustige Truppe. Und eine wirklich prominente Hundeschau. Jeff Koons aufgeblasener Luftballon-Pudel, angeschnauzt von Keith Harings eckigen – was eigentlich? Klar, offensichtlich Schnauzer. Interessiert und gewohnt etwas dusselig beäugt von Knecht Ruprecht, dem weitgehend ungeliebten Hund der Simpsons. Fehlen eigentlich nur noch Snoopy, der Star der Peanuts, und Rantanplan, der Seife fressende Begleiter von Lucky Luke. Aber wer ist denn da am anderen Ende der Leine von Knecht Ruprecht? Das ist doch einer meiner Helden. Ein echter Banksy. Sogar mit Signatur. Oder doch nicht? Da kann man schon ein bisschen durcheinander kommen bei diesen hunderten Motiven, die unerkannt im Schutz der Dunkelheit hastig auf Häuserwände gesprüht werden müssen, immer in der Angst, dass einen einer sieht oder gar enttarnt. Also jedenfalls finde ich es nicht ok, wenn ein Banksy kopiert wird. Gerade hier nicht, in dem feinen Viertel der hanseatisch-schnöseligen Eppendorfer. Andererseits: Wenn…

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greetings from Elbjazz

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GROOVY RIVER Liebe Musikfreunde! Dass der Hafen des Hamburgers und Touristen liebstes Kind, sprich größte Attraktion ist, dafür braucht man nicht extra einen Blogbeitrag zu verfassen. Aber einmal im Jahr passiert im Hafen etwas, wonach sich selbst eingeweihteste Hanseaten die Finger lecken. Oder wenigstens müssten. Denn seit 2010 findet Ende Mai das Festival Elbjazz statt. An zwei Tagen werden rund 50 Konzerte gegeben, Stars wie Klaus Doldinger, Till Brönner, Helge Schneider, Bugge Wesseltoft, Jamie Cullum und Joshua Redman standen hier schon auf der Bühne, 2014 war der Top Act Dianne Reeves. der Regen strömt (zwischendurch mal) aber noch mehr strömen die Besucher hierher. Denn nicht nur die Musik ist phantastisch – die Location ist einzigartig. In alten Hallen und draußen auf dem Werftgelände von Blohm & Voss groovt und swingt es. Und man weiß gar nicht was einen mehr verzaubert. Die Musik oder das Ambiente. Das beginnt schon mit der Anfahrt.…

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greetings from Stuttgart

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HÄUSLEBAUER Es gibt in Südwesten Deutschlands eine Ansammlung von unfassbar misslungenen, zeitlos-geschmacklosen Profanbauten, die man gemeinhin zusammenfasst unter dem Sammelbegriff „Stuttgart“. Das firmiert gleichzeitig auch als baden-württembergische Landeshauptstadt und macht sich im Reigen der verpatzten deutschen Großbauprojekte mit Protesten um den neuen Bahnhof wichtig – unter dem Schlachtruf „Stuttgart 21“, bei dem darum gestritten wird, ob lieber ein altmodischer unpraktischer, abweisender Bahnhof erhalten bleibt oder lieber eine vielleicht nicht besonders rentable (für den Steuerzahler) dafür sehr lukrative (für Investoren) Neuplanung mit Durchfahrtsmöglichkeit geschaffen wird. Ich will mich da mal raushalten. Aber zu begrüßen wäre es gewesen, wenn die Abrissbagger in einem deutlich großzügigeren Radius um den Bahnhof herum ihre Arbeit erledigt hätten. Diese furchtbar trostlosen Zweckbauten stören den gemeinen Schwaben aber nicht. Zornig werden sie aber, wenn so ein Fremder, ein Koreaner aus dem Rheinland, der Architekt Eun Young Yi, eine neue Stadtbibliothek auf dem Areal A1 von Stuttgart 21 baut,…

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greetings from China

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OH WEI WEI Es ist ziemlich einfach, sich im greetingsfrom-internen Miesepeter-Ranking nach oben zu arbeiten. Relativ sichere Bank: der Besuch einer Ausstellung, in die die Massen strömen. Aktuelles Beispiel: in den ehrwürdigen Martin Gropius Bau zu Berlin. Der zeigt die weltweit größte Ausstellung des aktuellen Werkes vom chinesischen Künstler Ai Wei Wei. „Evidence“ heißt die, zu deutsch Beweis. Und das trifft zu. Sie beweist eindrucksvoll, dass es keine so gute Idee ist, Kunst vorrangig in den Dienst der Politik zu stellen. Das war schon offensichtlich bei den gemalten Machenschaften des sozialistischen Realismus, und Ai Wei Wei bestätigt das erneut eindrucksvoll. Seine Themen – in der Hauptsache: ich. Also er. Er im Gefängnis, seine Zelle (ziemlich geräumig), seine Handschellen (hier: aus Jade), seine Überwachungskamera (aus Marmor), Schuldscheine für die Spender für seine Steuerschuld. Alles ist Kunst. Sogar seine Nichtanwesenheit bei der Eröffnung wegen Hausarrest – Kunst. In seinen Worten „spiegelt es eine menschliche…

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greetings vom toten Vogel

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SO GEHT DAS! So mein lieber immer alles wissender Mitblogger Rolf, jetzt weiß ich mal was, was Du nicht weißt. Aber ich verrate es Dir. Wirst es – wie unsere riesige Fangemeinde bestimmt auch – zu schätzen wissen. Da bin ich mir ziemlich sicher. Nach meiner kulinarischen Enttäuschung neulich in Paris, es wird unserer Leserschaft und Dir sicher noch lebhaft im Gedächtnis sein, habe ich mir ja wirklich ein wenig Sorgen um den Hahn, den gallischen, gemacht. Wenn´s jetzt schon nicht mal mehr mit dem Kochen klappt. Und dann bekomme ich von einer Kollegin noch einen Tipp, der diesbezüglich erstmal Schlimmstes befürchten lässt.  „Der Hahn ist tot„, sagte sie, meinte aber nicht, was ich gerade dachte, sondern hatte im Gegenteil einen ganz appetitlichen Tipp parat. Aber nicht bei den Galliern, sondern am anderen Ende der deutsch-französischen Achse, in Berlin, im östlichen. Dort im Schatten der Zionskirche bietet ein Restaurant mit…

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